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Albucasis



Abu al-Qasim Khalaf ibn al-Abbas Al-Zahrawi (*936 in El Zahra; † 1013 in El Zahra), Arabisch خلف بن العباس الزهراوي, im Westen auch als Abulcasis bekannt, war ein Andalusisch-Arabischer Arzt und Wissenschaftler. Er war vermutlich der bedeutendste mittelalterliche Arzt muslimischer Herkunft, dessen umfangreiche medizinische Schriften, die arabische und klassisch griechisch-römische Lehren kombinieren, die europäische Medizin bis zur Renaissance geprägt hat. Sein wichtigstes Werk ist Al-Tasrif, eine 30-bändige Sammlung medizinischen Wissens.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Abu al-Qasim wurde in El Zahra geboren, etwa zehn Kilometer ordwestlich von Córdoba, Spanien. Er entstammte dem Ansar Arabischen Stamm, der sich einige Zeit vorher in Spanien angesiedelt hatte. Außer seinem Werk ist nur wenig über sein Leben bekannt, da El-Zahra während der Spanisch-Maurischen Kämpfe zerstört wurde.

Seinem Vater begegnet man in den Schriften des Abu Muhammad bin Hazm (993 - 1064), der ihn in einer Liste der größten maurischen Ärzte Spaniens nennt. Die erste ausführliche Biografie findet man in El-Zahrawi from al-Humaydis Jadhwat al-Muqtabis (Über andalusische Heiden), das sechzig Jahre nach El-Zahrawis Tod verfasst wurde.

Die meiste Zeit seines Lebens lebte er in El-Zahra. Dort studierte, lehrte und praktizierte er Medizin und Chirurgie bis kurz vor seinem Tod etwa 1013, zwei Jahre nach der Einnahme von El-Zahra.

Sein Werk

Abu al-Qasim war ein Hofarzt des Kalifen Al-Hakam II. Er widmete sein gesamtes Leben und sein Genie dem Fortschritt der Medizin als Ganzes und der Chriurgie im Besonderen. Sein bestes Werk war Al-Tasrif, eine medizinische Enzyklopädie in 30 Bänden mit Kapiteln über Chirurgie, Medizin, Augenheilkunde, Orthopädie, Pharmakologie, Ernährung und anderes.

Im 14. Jahrhundert, zitierte der französische Arzt Guy de Chauliac das Al-Tasrif über 200 Mal. Pietro Argallata beschrieb Al-Qasim als "ohne Zweifel den Meister aller Chirurgen". Im wird die erste Beschreibung der ektopischen Schwangerschaft 963 zugeschrieben, damals eine tödliche Krankheit. Abu Al-Qasims Einfluss hielt etwa fünf Jahrhunderte an und erstreckte sich bis in die Renaissance, erkennbar an den häufigen Erwähnungen des Al-Tasrif'durch den französischen Chirurgen Jaques Delechamps.


Al-Tasrif

Abu al-Qasims 30-bändige medizinische Schrift Al-Tasrif behandelt eine Bandbreite an medizinischen Themen, u.a. Zahnmedizin und Geburt. Sein Wissen darüber hatte er in seiner 50-jährigen Laufbahn als Lehrer, Ausbilder und praktizierender Art gesammelt. Er schrieb darin auch über die Wichtigkeit einer positiven Arzt-Patient-Beziehung und berichtete liebevoll von seinen Schülern, die er als "meine Kinder" bezeichnet. Er betonte auch, wie wichtig es sei, alle Patienten ohne Ansicht ihrer sozialen Herkunft zu behandeln. Er fordert die aufmerksame Beobachtung von individuellen Fällen, um die bestmögliche Diagnose und die beste Behandlung sicher zu stellen.

Al-Tasrif wurde im 12. Jahrhundert von Gerhard von Cremona ins Lateinische übersetzt und illustriert. Etwa fünf Jahrhunderte lang war es die Hauptquelle mittelalterlichen medizinischen Wissens in Europa und diente als Quelle für Ärzte und Chirurgen.

Obwohl es ihm nicht immer richtig zugeschrieben wird, beschreibt Abu Al-Qasims Al-Tasrif, was später als "Kocher-Methode" für die Behandlung einer ausgekugelten Schulter und die "Walcher-Lage" in der Geburtshilfe bekannt wurde. Al-Tasrif beschreibt das Abbinden von Blutgefäßen noch vor Ambroise Paré und war das erste überlieferte Buch, das verschiedene zahnärztliche Apparate dokumentierte und die Erblichkeit von Hämophilie erklärte.

Fortschritte in der Chirurgie

Al-Qasim war ein Chirurg und spezialisiert auf Kauterisation. Er erfand außerdem einige chirurgische Instrumende, um

  • das Innere der Harnröhre zu untersuchen
  • Fremdkörper in die Speiseröhre zu bringen und zu entfernen
  • das Ohr zu untersuchen

Quellen

  • Britannica
  • El Zahrawi - Father Of Surgery
  • Arab Surgeon Albucasis (Al-Zahrawi)

Literatur

  • Usamah Demeisi: Zur Geschichte der Erforschung von Leben und Werk des Abu l-Qāsim az-Zahrāwī (um 936 - um 1013) : unter besonderer Berücksichtigung der Zahnheilkunde. Berlin 1999. ISBN 3-933346-74-6.
  • Heinz Schott: Meilensteine der Medizin. Dortmund 1996. ISBN 3-611-00536-3.
  • Marianne Engeser: Der "Liber servitoris" des Abulkasis (936 - 1013) : Übers., Kommentar u. Nachdr. d. Textfassung von 1471. Stuttgart 1986. (lateinisch und deutsch) ISBN 3-7692-0967-2.
  • Lutfi Rida: Abulkasim Unfallchirurgie. Düsseldorf 1967.
  • Chirurgia : vollst. Faks.-Ausg. im Orig.-Format von Codex series nova 2641 d. Österr. Nationalbibliothek. ISBN 3-201-01116-9.
  • Sami Khalaf Hamarneh /Glenn Sonnedecker: A pharmaceutical view of Abulcasis al-Zahrāwī in Moorish Spain : with special reference to the "Adhān". Leiden 1963.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Albucasis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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