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Vigabatrin



Steckbrief
Name (INN) Vigabatrin
Wirkungsgruppe

Antiepileptikum

Handelsnamen

Sabril®

Klassifikation
ATC-Code N03AG04
CAS-Nummer 60643-86-9
Verschreibungspflichtig:

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Fachinformation (Vigabatrin)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: (RS)-4-Aminohex-5-ensäure
Summenformel C6H11NO2
Molare Masse 129,157 g/mol

Vigabatrin (Handelsname Sabril®) ist ein krampfunterdrückender Arzneistoff, der in der Behandlung von Epilepsien eingesetzt wird. Chemisch ist es strukturell ganz ähnlich aufgebaut wie die Überträgersubstanz Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Aufgrund des Nebenwirkungsprofils ist seine Anwendung aber auf einzelne spezielle Formen der Epilepsie beziehungsweise sonst therapieresistente Fälle eingeschränkt.

Wirkmechanismus

Als strukturanaloge Substanz zu GABA hemmt Vigabatrin das GABA-abbauende Enzym GABA-Transaminase. Dadurch wird die Konzentration des hemmend wirkenden Neurotransmitters erhöht. Da die Hemmung irreversibel ist, hält dieser Effekt auch nach Absetzen des Medikaments an, bis neue Enzyme zum Abbau der GABA von den Nervenzellen bereitgestellt werden.

Anwendungsgebiete

Wegen der ungünstigen Nebenwirkungen wird Vigabatrin als Mittel der ersten Wahl nur noch beim West-Syndrom bei solchen Kindern eingesetzt, bei denen dieses als symptomatische Epilepsie im Rahmen einer tuberösen Sklerose auftritt, weil es sich hier als besonders wirksam erwiesen hat. Ansonsten kann es bei herdförmigen Epilepsien – auch solchen mit sekundärer Generalisierung – angewendet werden, wenn die Mittel der ersten Wahl nicht zu einer Anfallsfreiheit geführt haben.

Nebenwirkungen

Dosisabhängig treten Müdigkeit bis hin zur Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Verschwommensehen, Nystagmus und Gleichgewichtsstörungen auf. Dosisunabhängig allergisch kann es bei Kindern zu Erregungszuständen, bei Erwachsenen zu Depression oder Psychosen kommen. Diese Veränderungen treten meist in den ersten Monaten der Therapie auf und sind umkehrbar. Bei chronischer Einnahme kann es zu Gewichtszunahme und zur Verschlimmerung von generalisierten Epilepsien wie Absencen und myklonischen Anfällen kommen. In bis zu 40 % der behandelten Erwachsenen wurden beidseitige Gesichtsfeldausfälle beobachtet, die zwar nur in etwa 5 % symptomatisch waren, aber wahrscheinlich nicht rückgängig zu machen sind. Sie treten unabhängig von der Dosis, der Dauer der Therapie, dem Lebensalter, der Dauer der Epilepsie und der antiepileptischen Begleitmedikation auf. Zwar kommt es nur selten zu einem wirklich beeinträchtigenden „Tunnelsehen“, dennoch hat diese Nebenwirkung dazu geführt, Vigabatrin nach anfänglich breiterer Anwendung nur noch in ausgesuchten, wohlabgewogenen Fällen einzusetzen.

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vigabatrin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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