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Samenausbreitung



Die Samenausbreitung bei Pflanzen ist der Prozess des passiven Transportes von Samen. Es gilt, den Prozess Ausbreitung – der Vegetationsdynamik - vom Ergebnis des Prozesses, der Verbreitung von Arten – wie sie die Geobotanik untersucht – zu unterscheiden.

Man kann folgende Ausbreitungsmechanismen unterscheiden:

Inhaltsverzeichnis

Selbstausbreitung (Autochorie)

Die Selbstausbreitungsmechanismen reichen von der Kugelform (Kullereffekt) bis zu komplizierten Formen wie Schleudern (z. B. Storchschnabelgewächse) oder Kriechen (z. B. Reiherschnabelgewächse) der Samen. Mechanismen, die allein auf die Schwerkraft setzen (vgl. Kullereffekt) werden barochore Mechanismen genannt. Die Samen sind dabei meist relativ schwer und rundlich. Mit diesen Vorrichtungen überbrücken manche Arten mehrere Meter.

Windausbreitung (Anemochorie)

Bei der Windausbringung bedient sich die Pflanze der Luftbewegung um ihre Samen zu verbreiten. Dies kann einmal dadurch geschehen, dass bei stärkerem Wind die Pflanze „durchgeschüttelt“ wird und dabei ihre Samen abgibt oder dass die Samen zum Teil komplizierte Flugmechanismen besitzen, die sie über weite Strecken von der Mutterpflanze wegtragen können.

Wohl am bekanntesten sind die kleinen „Fallschirme“ - sie werden aus dem Kelch (Pappus) bei der Samenreifung gebildet - beim Löwenzahn und ähnlichen Korbblütlern.

Auch die Früchte der verschiedenen Ahornarten (Aceraceae) sind allgemein bekannt wegen ihres auffallenden propellerartigen Fluges im Herbst. Ähnlich die Samen bei Eschen (Fraxinus) und Ulmen (Ulmus); es sind geflügelte, einsamige Nussfrüchte, die als „Samara“ bezeichnet werden.

Wasserausbreitung (Hydrochorie)

Bei der Wasserausbreitung haben die Samen oft Schwimmvorrichtungen in Form von Luftsäckchen. Es gibt aber auch Arten, die ihren Samen vornehmlich bei Regen (z. B. Wippbewegungen beim Aufschlagen von Regentropfen) abgeben und auf ein Wegschwemmen der Samen hoffen.

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Wasserausbreitung ist der Samen der Kokospalme. Die äußere Fruchtwand der Kokosnuss ist zur Ausbreitungszeit faserig und luftgefüllt, so dass der ganze Samen schwimmfähig ist. Trotz ihrer Bezeichnung als Nuss handelt es sich bei der Kokosnuss nicht um eine Nuss im botanischen Sinne, sondern um eine Steinfrucht.

Tierausbreitung (Zoochorie)

Das Verbreitungsmedium bei der Tierausbreitung sind Tiere (meist Säugetiere und Vögel, aber auch Insekten, Stichwort: Ameisenbrötchen). Eine Spezialform der Zoochorie ist die Anthropochorie - die Ausbreitung durch den Menschen.

Sie nehmen entweder den Samen mit der Nahrung auf und scheiden ihn später wieder aus (Verdauungsausbreitung) oder deponieren ihn im Rahmen der Nahrungsvorsorge in einem Versteck (Eichhörnchen, die Nüsse verstecken und viele davon nicht mehr wiederfinden) oder aber die Samen besitzen spezielle Anhaftungsmechanismen, mit denen sie am Fell oder an den Federn von Tieren anhaften (z. B. Kletten oder klebrige Substanzen wie bei der Eichenmistel).

Läuft die Samenausbreitung über den Mechanismus der Nahrungsaufnahme ab, so muss der Samen durch eine feste, widerstandsfähige Hülle vor der Zerstörung bei der Nahrungszerkleinerung (kauen) und der Aufschließung der Nahrung im Verdauungstrakt der Tiere geschützt sein. Diese Voraussetzungen bieten vor allem kleine Nussfrüchte, wie sie bei Beerenfrüchten, Sammelnussfrüchten und Sammensteinfrüchten vorkommen. Wie effektiv dieser Ausbreitungsmechanismus sein kann zeigen die „Tomatenwälder“, die nach einer Düngung mit Klärschlamm auf den Äckern aufwachsen können.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Samenausbreitung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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