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Reinzuchthefe



Zur Herstellung von alkoholischen Getränken wie Wein oder Bier verwendet man üblicherweise Reinzuchthefen. An der Oberfläche von Trauben und Früchten befinden sich zwar bereits natürlich Hefen, aber ausschließlich diesen die Gärung zu überlassen kann unangenehme Folgen haben. Bei den natürlichen Hefen handelt es sich immer um ein Gemisch von Hefen. Welche Hefe sich im Ansatz letztendlich durchsetzt ist also ungewiss, somit ist auch die Qualität und der Geschmack des Endproduktes mehr oder weniger zufällig. Aus diesen Gründen verwendet man Reinzuchthefen, das heißt man wählt einen geeigneten Hefestamm und überlässt die Gärung nicht dem Zufall.

Der Begriff Reinzuchthefe:

  • "Rein": Im Produkt befindet sich ausschließlich der genannte Hefestamm (kein Gemisch!). Die Reinzuchthefe ist frei von Verschmutzungen wie Schimmelpilzen, Bakterien, usw.
  • "Zucht": Der Hefestamm wurde für einen bestimmtes Einsatzgebiet gezüchtet und optimiert.

Einteilung

  • Einsatzzweck
Bierhefen (ober-, untergärige Hefe), Weinhefen (Rotweinhefen, Weißweinhefen, usw.), Bäckerhefe (Teig)
  • Temperatur
Weinhefen gären meistens im Temperaturbereich von 15 bis 30°C. Es gibt aber auch Kaltgärhefen, die bei tieferen Temperaturen gären. Bierhefen vertragen meistens tiefere Temperaturen als Weinhefen.
  • Alkoholtoleranz
Es gibt Hefen für leichte Weine mit niedriger Alkoholtoleranz (9 bis 11 % Vol). Andererseits gibt es aber auch Brennhefen, die für die Likör-/Schnapsherstellung verwendet werden (Alkoholtoleranz bis 20 % Vol und höher).
  • Gärungsnebenprodukte
Hefen erzeugen bei der Gärung nicht nur Alkohol sondern auch diverse Nebenprodukte, z. B. Glycerin und verschiedene Aromastoffe. Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Hefestämmen.
  • Besondere Eigenschaften
Beispiel: Sogenannte Killerhefen setzen Substanzen frei, die andere Hefen am Wachstum hindern
  • Hersteller
Bekannte Hersteller von Reinzuchthefen: Arauner-Kitzingen, Bioferm
  • Lieferform
Flüssighefen (in geringer Menge Wasser suspendierte Hefen), Trockenhefen (ruhende Hefen in Form eines Granulats)

Weinhefen

  • Bordeaux
  • Burgunder
  • Malaga
  • Portwein
Temperatur-Optimum: 20-25°C; Alkoholtoleranz: 14-16 %; Einsatzgebiet: Rotweine, Fruchtweine, Met
  • Sherry
Temperatur-Optimum: 20-25°C; Alkoholtoleranz: 12-15 %; Einsatzgebiet: Rotweine, Fruchtweine, Met
  • Steinberg
Temperatur-Optimum: 20-25°C; Alkoholtoleranz: 14-16 %; Einsatzgebiet: Rotweine, Fruchtweine, Met
  • Tokay
  • Assmannshausen
Temperatur-Optimum: 20-25°C; Alkoholtoleranz: 7-11 %; Einsatzgebiet: Weißweine
  • Haut Sauternes
  • Bioferm Rouge
Temperatur-Bereich: 12-35°C; Alkoholtoleranz: bis 15 %; Einsatzgebiet: Rotweine, Fruchtweine, Met
  • Bioferm Blanc
Temperatur-Bereich: 18-30°C; Alkoholtoleranz: bis 15 %; Einsatzgebiet: Weißweine
  • Bioferm Champ
Temperatur-Bereich: 15-30°C; Alkoholtoleranz: bis 17 %; Einsatzgebiet: Schaumweine
  • Bioferm Doux
Temperatur-Bereich: 15-20°C; Alkoholtoleranz: bis 12-14 %; Einsatzgebiet: Rotweine, Fruchtweine
  • Bioferm Killer
Temperatur-Bereich: 10-30°C; Alkoholtoleranz: bis 16 %; Einsatzgebiet: Rotweine, Fruchtweine, Met
  • Bioferm Cool
Temperatur-Bereich: 8-17°C; Alkoholtoleranz:; Einsatzgebiet: Fruchtweine

Trockenhefe contra Flüssighefe

  • Pro Trockenhefe
  1. Trockenhefe ist länger haltbar
  2. Es hat sich oft gezeigt, dass Trockenhefe eine höhere Reinheit/Qualität aufweist als Flüssighefen
  • Pro Flüssighefe
  1. Es ist nicht unbedingt notwendig einen Gärstarter anzufertigen, bzw. die Hefe zuerst in einer größeren Menge Wasser zu lösen, bevor man sie dem Ansatz zugibt.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Reinzuchthefe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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