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Reaktionsfähigkeit



Als Reaktionsfähigkeit bezeichnet man die Fähigkeit schnellstmöglich auf äußere akustische, visuelle, kinästhetische, statico-dynamische oder taktile Reize eine entsprechende motorische Reaktion zu zeigen. Für die Reaktionsfähigkeit des Menschen spielt eine Vielzahl von geistigen und körperlichen Faktoren eine Rolle. Dazu zählen vor allem die Fähigkeit zur Konzentration und die Fähigkeit, Bewegungen schnell auszuführen. Dabei ist zu beachten, dass der Begriff Fähigkeit hier eigentlich falsch gewählt wurde. Es handelt sich vielmehr um eine Fertigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Messung der Reaktionsfähigkeit

Die Reaktionsfähigkeit wird meist anhand von Reaktionstests gemessen. Solche Reaktionsfähigkeitstests sind üblich

  • beim Erwerb des Führerschein zur Fahrgastbeförderung
  • bei der Musterung und
  • bei der Medizinisch-Psychologische Untersuchung, insbesondere zur Wiedererlangung des Führerscheins.
  • berufsbedingte regelmäßige Untersuchungen bei Piloten, Polizisten (Schießstand), Fluglotsen etc.

Oft wird die Reaktionsfähigkeit dabei am Computer durch standardisierte Testverfahren als Reaktion auf einfache und komplexe optische, bzw. akustische Signale gemessen. Die Fähigkeit zur Reaktion kann durch Alkohol und Drogen oder auch durch Übermüdung und Krankheit stark eingeschränkt sein. Auch die im Alter zunehmend nachlassenden Sinneswahrnehmungen haben einen Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit.

Bedeutung der Reaktionsfähigkeit

Überlebenswichtig war die Reaktionsfähigkeit in der Frühzeit der Menschwerdung. Warnungen der Artgenossen und Umgebungsgeräusche mussten blitzschnell eingeordnet und durch Reaktionen begegnet werden. Heute spielt vor allem im Alltag und im Sport die Reaktionsfähigkeit eine bedeutende Rolle. Als Beispiele mögen gelten:

  • Reaktion auf den Startschuss eines 100m-Laufes mit dem sofortigen Abdrücken aus den Startblöcken (Fehlstart).
  • Zurückgewinnung des Gleichgewichtes bei einem drohenden Absturz vom Schwebebalken (Reaktionsgeschwindigkeit).
  • Reaktion auf ein plötzlich auftretendes Hindernis im Straßenverkehr (Reaktionsweg).

Wissenschaftlicher Zusammenhang zwischen Reaktionsfähigkeit und Lebensdauer

Eine Studie schottischer Wissenschaftler aus dem Jahre 2002 untersuchte seit 1988 den Einfluss von Intelligenz und Reaktionszeit auf die Lebensdauer. Die Untersuchung ergab, wie früher bereits erwiesen, dass Menschen mit einem hohen Intelligenzquotienten generell älter werden. Einen noch stärkeren Zusammenhang fanden die Forscher aus Edinburgh und Glasgow aber zwischen Reaktionszeit und Lebensdauer.

900 Teilnehmer mittleren Alters wurden 1988 zunächst auf ihre Intelligenz und danach auf ihre Reaktionsfähigkeit untersucht. In den 14 folgenden Jahren starben 185 dieser Probanden. Die Analyse ergab, dass die Verstorbenen vor allem im Reaktionstest eher schlechter abgeschnitten hatten. Eine Erklärung für diese Tatsache existiert derzeit nicht. (Quelle:Bericht zur Studie (englisch))

Siehe auch

  • Schrecksekunde, Bremsweg, Reaktionszeit, Reaktion,
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Reaktionsfähigkeit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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