Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

Rainfarn



Rainfarn
 
Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae
Gattung: Tanacetum
Art: Rainfarn
Wissenschaftlicher Name
Tanacetum vulgare
L.

Der Rainfarn (Tanacetum vulgare, Syn.: Chrysanthemum vulgare (L.) Bernh) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Rainfarn zählt zu den sogenannten Kompasspflanzen, und zwar deshalb, weil sich die Blätter im vollen Sonnenlicht genau senkrecht nach Süden richten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Rainfarn ist eine stark wuchernde, mehrjährige krautige Pflanze. Rainfarn hat dunkelgrüne, längliche gefiederte Blättchen, die stark duften. Die ganze Pflanze enthält stark riechende ätherische Öle (Kampfer, Borneol, Thujon) und Bitterstoffe, die die Einstellung zum Rainfarn zur Geschmackssache machen: Manche Menschen mögen diesen Geruch, andere fühlen sich davon abgestoßen.

Er trägt von Juni bis September leuchtendgelbe, knopfförmige Körbchenblütenstände in Doldenrispen. Insgesamt sehen die Köpfchen wie Gülden Knöpfle oder Westenknöpfe aus (so lauten volkstümliche Namen); Kinder verwenden sie als Spielgeld. Die Früchte sind Achänen ohne Pappus, aber mit krönchenförmigem Saum. Die Fruchtkörbchen haben keine Spreublätter.

   

Ökologie

Der Rainfarn ist eine ausdauernde, wintergrüne Halbrosettenpflanze. Die Blüten sind vorweibliche, strahlenlose „Körbchenblumen“ und stehen in dichten Doldenrispen. Je Körbchen sind ca. 100 Einzelblüten vorhanden. Alle Blüten sind zwittrig und werden reichlich von Insekten aller Art besucht.

Die Früchte sind Wind- und Tierstreuer; auch Wasserhaftausbreitung ist möglich. Vegetative Vermehrung erfolgt reichlich durch unterirdische Ausläufer (Kriechwurzler).

Sie wird vom Weidevieh verschmäht, aber ist eine Fraßpflanze für Raupen aus der Familie der Spanner (beispielsweise dem Smaragdspanner) und Eulenfalter.

Vorkommen

Der Rainfarn wächst häufig und gesellig in staudenreichen Unkrautfluren, an Wegen, Schuttplätzen, Dämmen, gern an Brandstellen, auch an Ufern (Stromtalpflanze), auf sommerwarmen, nicht zu trockenen, nährstoffreichen, neutralen, humosen Böden. Nach Ellenberg ist er eine Lichtpflanze, subozeanisch verbreitet, ein Frischezeiger, mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend und eine Klassencharakterart Ausdauernder Stickstoff-Krautfluren (Artemisietea vulgaris).

Auf stickstoffreichem Wildland ist oft das Rainfarn-Beifuß-Gestrüpp ein sich über Jahre hinweg fast unverändert haltendes Entwicklungsstadium in der vom Menschen unbeeinflussten Sukzession.

Diese Pflanzenart ist ein Kulturbegleiter und Gartenflüchtling.

Verwendung als Duftpflanze

Die stark duftenden Blätter sowie die Blüten des Rainfarns, die insektenabweisende Wirkstoffe enthalten, wurden früher ausgestreut, um Ungeziefer fernzuhalten. Getrocknete Rainfarnblätter werden in der Imkerei verwendet, um die Bienen zu beruhigen.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

  In den antiken Schriften ist der Rainfarn nicht zu finden. Die erste schriftliche Überlieferung findet sich im Capitulare Karls des Großen. Rainfarn wurde früher bei Wurmerkrankungen eingesetzt, allerdings rufen größere Mengen als 1 bis 3 Gramm Rainfarn Vergiftungserscheinungen hervor, so dass man heute im Falle von Wurmerkrankungen auf andere, wirkungsvollere und harmlosere Mittel zurückgreift. Verbreitet war auch seine Verwendung gegen Ungeziefer. Eine Waschung sollte Flöhe und Kopfläuse vertreiben. In der Tierheilkunde wird der Tee Kälbern und Kühen bei Durchfall verabreicht. Als Breiumschlag soll Rainfarn bei Quetschungen, Rheuma und Krampfadern helfen.

Das Laub kann Hautreizungen verursachen. Rainfarnöl ist ein starkes Gift, dessen innere Anwendungen nicht unbedenklich sind, weil sie zu Allergien und Vergiftungen führen können.

Rainfarn als Färbepflanze

Der Rainfarn wird auch als Färbepflanze verwendet. Die Blütenköpfe des Rainfarns ergeben zusammen mit dem Beizmittel Alaun einen dunkelgelben Farbton. Für die Beize werden 12 bis 20 g Alaun auf 100 g Wolle genommen. Dunkelgrün wird die Färbung mit einer Alaunvorbeize, Eisensulfat-Nachbeize und Ammoniak-Entwicklungsbad. Man braucht etwa 400 g frische Blüten für 100 g Wolle.

 

Rainfarn zur Schädlingsbekämpfung

Für den Garten wird aus 500 g frischen, blühenden Pflanzen und 10 l Wasser eine Brühe angesetzt, die besonders gegen Erdbeerblütenstecher, Milben, Himbeerkäfer, Blattwespen, aber auch gegen Rostpilze und Mehltau wirken soll.

Siehe auch: Biologischer Pflanzenschutz

Rainfarn als Allergiepflanze

Der Rainfarn kann auf der Haut Kontaktallergien auslösen. Sesquiterpenlactone sind dafür verantwortlich. Als Hauptwirkstoff kommt Parthenolid in Betracht neben einer ganzen Reihe anderer Kontaktallergene wie: Crispolid, Tanacetin, Reynosin, und 1-beta-Hydroxy-arbusculin A. Vor allem Floristen und Blumenzüchter können von Kontaktallergien betroffen sein.

Blütenstand im UV-Licht: [1]

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rainfarn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.