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Radiusfraktur



Klassifikation nach ICD-10
S52.5- Distale Fraktur des Radius
S52.50 Nicht näher bezeichnet, Distales Ende o.n.A.
S52.51 Extensionsfraktur (Colles-Fraktur)
S52.52 Flexionsfraktur (Barton-Fraktur, Smith-Fraktur)
S52.59 Sonstige und multiple Teile Intraartikuläre Fraktur
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

 

Den häufigsten Knochenbruch überhaupt stellt der Bruch der Speiche (Radiusfraktur) nahe dem Handgelenk (loco classico) mit Achsabweichung des distalen Fragmentes zur Streckseite (Typ Colles) dar. Der seltenere handgelenknahe Speichenbruch mit Achsabweichung zur Beugeseite wird smith-fracture genannt. Die häufigere "Colles-Fraktur" entsteht typischerweise durch Sturz auf das nach oben gestreckte Handgelenk.

Leitsymptome sind Druckschmerz, Fehlstellung mit Bewegungseinschränkung und Schwellung der Weichteile.

Die Behandlung einer einfachen Radiusfraktur ohne Gelenkbeteiligung hängt vom Ausmaß der Verschiebung und Instabilität im Bruchbereich ab. Ohne Verschiebung der Bruchenden erfolgt eine einfache Ruhigstellung (Retention) mit einem Gipsverband für ca. 6 Wochen, bei einfachen Verschiebungen (Dislokation) erfolgt zuerst eine Einrichtung (Reposition) und anschließend die Ruhigstellung im Gipsverband. Ist der Bruch instabil, neigt er also dazu, sich neuerlich zu verschieben (sekundäre Dislokation) oder ist das Einrichten nicht erfolgreich beziehungsweise auf Grund des Ausmaßes nicht möglich, erfolgt die Behandlung operativ durch Kirschnerdraht Osteosynthese, das heißt Einbringen von Drähten in Bruchspaltanästhesie, Plexus- oder Allgemeinanästhesie in der Technik nach Willenegger oder Kapandji oder aber offen durch Plattenosteosynthese. Dabei ist das Verfahren mit Bohrdrähten ein geschlossenes Verfahren, das heißt dabei muss der Bruch nicht durch Schnitt freigelegt werden. Wohingegen bei der Plattenosteosynthese zumeist von beugeseitig die Haut eröffnet und der Bruch dann offen wieder eingerichtet und mit der Platte und den Schrauben fixiert wird. Nach geschlossener Behandlung mit Bohrdrähten wird in der Regel zudem ein Gips für 4-6 Wochen angelegt. Bei offener Bruchbehandlung mit Plattenosteosynthese kann in der Regel auf einen zusätzlichen Gips alsbald verzichtet werden, um dann rasch mit der Beübung des Handgelenkes beginnen zu können. Zusammenfassend kann also, je nach Art der Fraktur entweder konservativ im Gips, operativ mit Gips und Bohrdrähten oder aber operativ mit Platte, dann aber ohne Gips behandelt werden.

Offene Radiusfrakturen machen meist die Anlage eines Fixateur externe erforderlich. Die Behandlung der smith-fracture erfolgt durch beugeseitige Verplattung mit einer T-förmigen Platte.

Eine moderne Therapieform stellt die beugeseitig angebrachte, winkelstabile Metallplatte dar.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Radiusfraktur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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