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Okklusion (Zahnmedizin)



Die Okklusion (Verschließung, Verschluss) (engl.: dent. occlusion) ist die normale Schlussbissstellung der Zähne , d. h. jeglicher Kontakt zwischen den Zähnen des Oberkiefers und des Unterkiefers. Diese Kontaktpunkte liegen auf der Okklusionsebene.

In der Zahnmedizin betrachtet man den Oberkieferknochen mit seinen Zähnen, sowie den Unterkiefer mit Zähnen und Kiefergelenkkopf, sowie das Schläfenbein mit der Gelenkgrube und allen funktionell anhängenden Muskeln, Nerven, Blutgefäßen und Bändern als zusammenhängendes System. Die Okklusion ist ein wichtiger Baustein des Systems, da hier die direkte Kopplung der Bestandteile besteht.

Gleichzeitig ist der Zustand der Okklusion (vgl. Okklusionsstörung) ein Indikator für pathologische Veränderungen des Systems. Die Störungen sind in der heutigen, stressbetonten Welt sehr häufig und entstehen nicht selten durch Pressen und Knirschen der Zahnreihen gegeneinander. Diese Krankheitsbilder entwickeln sich momentan zu wahren Volkskrankheiten und deren Folgen sind nicht zu unterschätzen (Arthrose der Gelenke und Dental Distress Syndrome etc.).

Um die Art der Kopplung genauer beschreiben zu können, wurde der Begriff der Okklusion weiter untergliedert:

  • Statische Okklusion: Zahnkontakte ohne Bewegung des Unterkiefers
  • Maximale Interkuspidation: ist die Unterkieferhaltung,bei der maximaler Vielpunktkontakt zwischen Unterkiefer- und Oberkieferzähnen besteht. Statische Okklusion mit maximalem Vielpunktkontakt
  • Habituelle Okklusion: Gewohnheitsmäßig eingenommene statische Okklusion
  • Zentrische Okklusion: Maximale Interkuspidation bei zentrischer Kondylenposition

Definitionen

Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) definiert Typen der Okklusion wie folgt:

  • Okklusion: Jeder Kontakt zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers.
  • Statische Okklusion (engl.: static occlusion): Zahnkontakte ohne Bewegung des Unterkiefers in Interkuspidation.
  • Dynamische Okklusion (engl.: dental articulation; auch: dynamic occlusion): Zahnkontakte die infolge einer Bewegung des Unterkiefers entstehen.
  • Habituelle Okklusion: Gewohnheitsmäßig eingenommene statische Okklusion
  • Zentrische Okklusion (engl.: centric occlusion): Statische Okklusion in zentrischer Kondylenposition.
  • Frontzahnführung (engl.: incisal guidance): dynamische Okklusion zwischen Ober- und Unterkieferfrontzähnen
  • Eckzahnführung (engl.: canine guidance; auch: cuspid guidance; canine rise): dynamische Okklusion zwischen Ober- und Unterkiefereckzähnen.
  • Gruppenführung (engl.: group function): dynamische Okklusion zwischen mehreren Zähnen auf der Laterotrusionsseite.
  • Okklusionskonzepte (engl.: occlusal concepts): Frontzahngestützte Okklusion (engl.: anterior protected articulation) -Okklusionskonzept mit Frontzahnführung, die zur Disklusion aller übrigen Zähne führt.
  • Eckzahngeschützte Okklusion (engl.: canine-protected articulation): Okklusionskonzept mit Eckzahnführung, die zur Disklusion aller übrigen Zähne führt.
  • Unilateral geführte Okklusion (engl.: group function): Okklusionskonzept mit Führung der Zähne der Laterotrusionsseite, die zur Disklusion aller übrigen Zähne führt (siehe Gruppenführung).
  • Bilateral geführte Okklusion (bilateral balanced occlusion; auch balanced articulation): Okklusionskonzept mit Führung der Zähne zur Laterotrusions- und Mediotrusionsseite (balancierte Okklusion).
  • Okklusionsstörungen (engl.: occlusal disturbances)
  • Nonokklusion (engl.: nonocclusion): Fehlender Antagonistenkontakt bei vorhandener Bezahnung.
  • Vorkontakt (deflective occlusal contact): Vorzeitiger Kontakt eines Zahnes oder einer Zahngruppe in statischer/dynamischer Okklusion
  • Zentrischer Vorkontakt (engl.: defflective occlusal contact): Vorzeitiger Kontakt eines Zahnes oder einer Zahngruppe in zentrischer Kondylenposition, der bei Einnehmen der habituellen Okklusion den Kondylus in eine exzentrische Position führt.
  • Traumatisierende Okklusion (engl.: traumatogenic occlusion): Vorkontakte in statischer und/oder dynamischer Okklusion, die zur Schädigung des Zahnes und/oder des Parodontiums führen.

Literatur

  • Eugen End: Die physiologische Okklusion des menschlichen Gebisses. Diagnostik & Therapie. Neuer Merkur, München 2005, ISBN 3-937346-18-X
  • Alison P. Howat, Nicholas J. Capp, N. Vincent J. Barrett: Farbatlas der Okklusion und Malokklusion. Schlüter, Hannover 1992, ISBN 3-87706-370-5
  • Ulrich Lotzmann: Die Prinzipien der Okklusion. Eine Einführung in das okklusionsgerechte Arbeiten. (= Grundwissen für Zahntechniker, 12). Neuer Merkur, München 1998, ISBN 3-929360-17-9
  • Norman D. Mohl (Hrsg.), Almuth Duncker (Bearb.): Lehrbuch der Okklusion. Quintessenz, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-87652-281-1
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Okklusion_(Zahnmedizin) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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