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Ludwig von Bertalanffy



Karl Ludwig von Bertalanffy (* 19. September 1901 in Atzgersdorf bei Wien (Österreich); † 12. Juni 1972 in Buffalo (New York, USA) war einer der bedeutendsten theoretischen Biologen und Systemtheoretiker des 20. Jahrhunderts. Er war Mitglied der Deutschen Akademie für Naturforscher Leopoldina, und der New York Academy of Sciences.

Leben

Bertalanffy war ab 1941 Professor in Wien, sowie ab 1949 Professor in Ottawa und Edmonton, Kanada.

Werk

Der Wissenschaftler beschäftigt sich im Laufe seines Lebens mit den Themenkomplexen Physiologie und Krebsforschung, Biophysik offener Systeme (er führt hierbei den Begriff Fließgleichgewicht ein) und Thermodynamik lebender Systeme.

Er verfasst eine Allgemeine Systemtheorie, die versucht, auf der Grundlage des methodischen Holismus gemeinsame Gesetzmäßigkeiten in physikalischen, biologischen und sozialen Systemen zu finden und zu formalisieren. Prinzipien, die in einer Klasse von Systemen gefunden werden, sollen auch auf andere Systeme anwendbar sein. Diese Prinzipien sind zum Beispiel Komplexität, Gleichgewicht, Rückkopplung und Selbstorganisation.

Bertalanffy unterscheidet verschiedene Typen von Gleichgewichten bei Systemen:

  • Dynamisches Gleichgewicht ist der Überbegriff für echtes Gleichgewicht und Fließgleichgewicht:
  • Echtes Gleichgewicht stellt sich in geschlossenen Systemen ein, die weder Materie noch Energie mit ihrer Umgebung austauschen. Es stellt den Zustand maximaler Entropie dar, das System kann also keine Arbeit mehr verrichten. Alle makroskopischen Zustandsgrößen sind konstant, auch wenn mikroskopische Prozesse weiterlaufen. (Beispiel: Chemisches Gleichgewicht)
  • Fließgleichgewicht stellt sich in offenen Systemen ein, die mit ihrer Umgebung Materie oder Energie austauschen. Es ist durch die Konstanz einer Größe charakterisiert die durch primäre Regulation (Rückwirkungen, die auf einfachen Prinzipien der Kinetik und Thermodynamik beruhen) bewirkt wird. (Siehe System#Erläuterung modellhafter Beispiele)
  • Homöostatisches Gleichgewicht, ebenfalls ein Fließgleichgewicht, stellt sich in offenen Systemen durch sekundäre Regulation ein. Diese Systeme sind mit einem speziellen Informationssystem ausgestattet, das eine negative Rückkopplung bewirkt.

Veröffentlichungen

  • Theoretische Biologie (1932)
  • Das biologische Weltbild (1949)
  • General System Theory; Biologia Generalis 1/1949 S. 114 -129 (1949).
  • The Theory of Open Systems in Physics and Biology*; Science vol. 111 pp.23-9 (1950)
  • Biophysik des Fließgleichgewichtes (1953)
  • Robots, men and minds (1967).
 
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