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Ludimar Hermann



Ludimar Hermann (* 21. Oktober 1838 in Berlin; † 5. Juni 1914 in Königsberg, Pr.) war ein deutscher Physiologe.

Hermann studierte von 1855 bis 1860 in Berlin. 1865 wurde er in Berlin habilitiert. Von 1868 bis 1884 war Hermann ordentlicher Professor für Physiologie an der Universität Zürich, von 1878 bis 1880 war er deren Rektor. Von 1884 bis 1913 war er Professor in Königsberg.

Seine Forschungsgebiete waren die Physiologie der Muskeln (anaerobe Muskelkontraktion), des Zentralnervensystems („Strömchentheorie“ der Erregungsleitung bei Nerven), des vegetativen Systems, der Sinnesorgane sowie der Physik und Physiologie der Sprachlaute (Akustische Phonetik; er prägte den Begriff Formant).

Hermann ist bekannt für das nach ihm benannte Hermann-Gitter. Diese optische Täuschung beschrieb er 1870. Ewald Hering machte diese optische Täuschung bekannt; deshalb wird sie auch Hering-Gitter genannt. Walter Ehrenstein hob 1941 die Priorität von Hermann hervor.

Werke

  • Grundriss der Physiologie, 1863 (bis 1910 14 Aufl.)
  • Untersuchungen zur allgemeinen Muskel- und Nervenphysiologie, 1867–68
  • Lehrbuch über experimentelle Toxikologie, 1874
  • Hermann, Ludimar (Hrsg.): Handbuch der Physiologie, 6 Bde., 1879–1883
  • Leitfaden für das physiologische Praktikum, 1898
  • Erinnerungen, 1915

Literatur zum Hermann-Gitter

  • Hermann, L.: Eine Erscheinung simultanen Contrastes. Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie 3, 1870, 13-15
  • Hering, E.: Zur Lehre vom Lichtsinn. Wien 1878
  • Ehrenstein, W.: Über Abwandlungen der L. Hermannschen Helligkeitserscheinung. Zeitschrift für Psychologie 150 (1941) 83-91
 
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