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Kurt Wiemers



  Kurt Wiemers (* 6. Juni 1920 in Köln; † 14. Februar 2006 in Denzlingen bei Freiburg) war ein deutscher Anästhesist, Hochschullehrer und Forscher.

Leben

Kurt Wiemers war das einzige Kind des Arztes Albert Wiemers und seiner Ehefrau Aenne, geborene Koll. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums Kreuzgasse in Köln studierte er nach dem Abitur 1938 Medizin in Freiburg, Berlin, Königsberg und München. Seine klinische Laufbahn begann er mit unbezahlten Stellen: 1946 am Caritas-Krankenhaus Köln-Hohenlind und 1947 am physiologischen Institut der Universität Köln. 1951 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Chirurgie der Universitätsklinik Köln. Wegen seiner physiologischen Kenntnisse wurde er zeitweise abgeordnet, um an der Medizinischen Akademie Düsseldorf die damals für Deutschland neuen Entwicklungen bei der Narkose kennen zu lernen. Er erkannte dort die Bedeutung der modernen Methoden, beispielsweise der Relaxation, Intubation und Beatmung, für den Fortschritt der Chirurgie und widmete sich daraufhin dem neuen Fachgebiet. 1953 rief ihn der Chirurg Hermann Krauss nach Freiburg, um an der dortigen Chirurgischen Universitätsklinik eine Anästhesie-Abteilung aufzubauen.

Kurt Wiemers wurde 1955 Facharzt für Anästhesiologie, 1959 Facharzt für Chirurgie und habilitierte sich 1957 für das Fach Anästhesiologie. 1961 erwarb er bei einer Gastdozentur an der Harvard Medical School in Boston Anschluss an den internationalen Fortschritt der Anästhesiologie. In Freiburg wurde er 1963 zum außerplanmäßigen Professor ernannt und 1966 auf einen neuen Lehrstuhl für Anästhesiologie berufen. Gleichzeitig wurde er Direktor des Instituts für Anästhesiologie, das als selbstständige klinische Einrichtung nach und nach sämtliche operativen Universitäts-Kliniken in Freiburg und eine eigene Intensivstation betreute. 1975 wurde auf seine Initiative hin eine Abteilung für experimentelle Anästhesiologie eingerichtet. Auch an der Planung des Anbaus der Chirurgie am Universitätsklinikum war er maßgeblich beteiligt.

In seiner rasch wachsenden Abteilung herrschte durch seinen Einfluss ein vertrauensvolles Arbeitsklima. Seine Mitarbeiter nannten ihn „Boss“ und von nahestehenden älteren Kollegen wurde er auch so angeredet.

1985 wurde Wiemers emeritiert.

Leistungen

In Lehre und Forschung war Kurt Wiemers als Wegbereiter für das neue Fach der Anästhesiologie in Deutschland prägend tätig. Als ordentliches Mitglied wurde er in die Europäische Akademie für Anästhesiologie berufen. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, deren Präsident er von 1963 bis 1964 war. Er vertrat auch die Interessen der Hochschulanästhesisten im Präsidium des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Wiemers 1990 mit der Ehrennadel der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin ausgezeichnet. 1995 wurde er zum Ehrenmitglied der Gesellschaft ernannt.

Veröffentlichungen

Zahlreiche Buchbeiträge und mehr als 130 Publikationen sind das Ergebnis seiner wissenschaftlichen Tätigkeit:

  • Medikamentöse Beeinflussung der Überlebenszeit des Gehirns bei Kreislaufunterbrechung. Thoraxchirurgie 6, 145-147 (1958)
  • Die Dosierung flüssiger Inhaltionsnarkotika. Der Anästhesist 13, 171-172 (1964)
  • Probleme und Definition des klinischen Todes. Der Internist 10, 181-184 (1969)
  • Postoperative Frühkomplikationen. Grundlagen der Krankenbehandlung auf der Wachstation. Thieme, 1994. ISBN 3-13-420202-6
  • Weiter atmen - leben!, Autobiografie, ecomed, Landsberg, 1999. ISBN 3-609-51730-1
Wikiquote: Kurt Wiemers – Zitate
  • Literatur von und über Kurt Wiemers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Titel und Quellen weiterer Originalarbeiten aus Pub-Med (englisch)


 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kurt_Wiemers aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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