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Konrad Viktor Schneider



Konrad Victor Schneider (auch Conrad Victor Schneider; * 1614 in Bitterfeld; † 10. August 1680 in Wittenberg) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Geboren als Sohn des Bitterfelder Amtschössers Michael Schneider und seiner Frau Maria, die Tochter des Bitterfelder Bürgermeisters Konrad Reuter, wurde er in frühsten Kindesbeinen schulisch ausgebildet. Gemeinsam mit seinen Brüdern, unter ihnen auch Michael Schneider, immatrikulierte er sich am 17. September 1621 an der Universität Wittenberg. Hier studierte er zunächst, gefördert durch ein kurfürstliches Stipendiat, an der philosophischen Fakultät und erwarb sich am 25. September 1632 den akademischen Grad eines Magisters. Er verlässt Wittenberg, promoviert zum Doktor der Medizin und avanciert 1636 zum Professor der Medizin an der Universität Jena.

1638 wechselt er in gleicher Funktion wieder nach Wittenberg, übernimmt am 23. Juni 1640 die Professur der Anatomie und Botanik. In seiner Eigenschaft als Lehrkörper der Wittenberger Hochschule, verwaltete er mehrfach das Dekanat der medizinischen Fakultät und bekleidete im organisatorischen Kontext in den Wintersemestern 1641, 1645, 1649, 1655, 1661, 1667,1673 und 1679 das Rektorrat der Akademie.

Angeregt vom Jenaer Professor Werner Rolfink, veröffentlichte Schneider sein Hauptwerk „Von den Schleimflüssen oder Katarrhen“, welches 1660 und 1664 erschien. Darin widerlegte er die bis dahin geltende Lehrmeinung, dass Schleim in der Nase durch das Gehirn gebildet werde. Vielmehr entdeckte er die Schleimhäute in der Nase, die noch heute nach ihrem Entdecker „Membrana Schneideria“ bezeichnet werden. Auch seine weiteren Schriften die aus behutsamer Beobachtung entstanden waren, fanden in der weiteren Forschung Bedeutung.

Besonders auf dem Gebiet der Anatomie, der Physiologie und der allgemeinen Pathologie. So hat er unter anderem die Lehrmeinung der Ortssetzung der Geisteskräfte widerlegt, sowie Arbeiten zum Schlagfluss und über Krämpfe veröffentlicht. Schneider der ein Schüler seines einstigen Vorgängers Daniel Sennert gewesen war, hatte so einen Ruf eines der bedeutendsten Mediziners des 17. Jahrhunderts, nicht nur Wittenbergs erlangt. Nachdem er vierzig Jahre lang, zum Wohle der Wittenberger Akademie gewirkt hatte, verstarb er und wurde er am 9. September in der Wittenberger Schlosskirche beigesetzt. Noch heute erinnert dort eine bronzene Grabplatte, mit lateinischer Inschrift an ihn.

Werkauswahl

  • Dissertationes academicas de patribus principalioribus;
  • Liberum de osse cribriformi & sensu ac organo odoratus, & morbis ad utrumque spectantibus, Wittenberg 1655
  • Disp. Osteologicas
  • Libores de catarrhis, Wittenberg 1660
  • Librum de catarrhis specialissimum 1664
  • De morbis capitis s. cephalicis soporofis, Wittenberg 1669
  • De nova gravissimorum trium morborum curatione, nimirum de apoplexia, lipopsychia & paralysi, Frankfurt 1681
  • De spasmorum natura, subjecto & causis, Wittenberg 1677
  • Orationes de aequitate & justitia natuarae, de bellis naturalibus...

Literatur

  • Werner Gerabek: History of Medicine, Walter de Gruyter 2005 ISBN 3110157144
  • Kestner: Medizinisches Lexikon, S. 765
  • Familiengeschichte Blütter, 1914 S. 239
  • Jöcher: Gelehrtenlexikon; Bd. 4 S. 312
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917,
  • Matrikel der Universität Wittenberg
  • Julius Leopold Pagel: Konrad Victor Schneider. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 32, S. 134.
  • Kurzlebenslauf des evangelischen Predigerseminars PDF
 
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