Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

Kürbisse



Kürbisse
 
Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Unterfamilie: Cucurbitoideae
Gattung: Kürbisse
Wissenschaftlicher Name
Cucurbita
L.

Die Kürbisse (Cucurbita) bilden eine Pflanzengattung aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae).

Wie Gurke und Tomate zählt die Kürbisfrucht botanisch zu den Beeren.

Inhaltsverzeichnis

Systematik

In der Gattung der Kürbisse werden mehrere Arten sowie Unterarten und Varietäten beschrieben. Daneben sind auch Hybriden gezüchtet worden. Hier eine Artenauswahl:

  • Cucurbita argyrosperma C. Huber
    • Cucurbita argyrosperma subsp. argyrosperma
      • Cucurbita argyrosperma subsp. argyrosperma var. argyrosperma
    • Cucurbita argyrosperma subsp. argyrosperma var. callicarpa L. Merrick & D. M. Bates
    • Cucurbita argyrosperma subsp. argyrosperma var. palmeri (L. H. Bailey) L. Merrick & D. M. Bates
    • Cucurbita argyrosperma subsp. sororia (L. H. Bailey) L. Merrick & D. M. Bates
    • Cucurbita argyrosperma var. stenosperma (Pangalo) L. Merrick & D. M. Bates
  • Cucurbita cordata S. Watson
  • Cucurbita digitata A. Gray
  • Cucurbita ecuadorensis H. C. Cutler & Whitaker
  • Feigenblattkürbis (Cucurbita ficifolia Bouche)
  • Cucurbita foetidissima Kunth
  • Cucurbita lundelliana L. H. Bailey
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  • Riesenkürbis (Cucurbita maxima Duchesne)
    • Cucurbita maxima subsp. andreana (Naudin) Filov: Syn. Cucurbita andreana Naudin
    • Cucurbita maxima subsp. maxima
      • Hokkaidokürbis (Cucurbita maxima ssp. maxima Duchesne convar. hubbardiana Greb.)
  • Moschuskürbis (Cucurbita moschata Duchesne)
  • Cucurbita okeechobeensis (Small) L. H. Bailey
  • Cucurbita palmata S. Watson
  • Cucurbita pedatifolia L. H. Bailey
  • Gartenkürbis (Cucurbita pepo L.)
    • Cucurbita pepo subsp. fraterna (L. H. Bailey) Lira et al.
    • Cucurbita pepo subsp. ovifera (L.) D. S. Decker
      • Cucurbita pepo subsp. ovifera var. ovifera (L.) Herz
      • Cucurbita pepo subsp. ovifera var. ozarkana D. S. Decker
    • Cucurbita pepo subsp. pepo: Zu dieser Unterart zählen auch Steirischer Ölkürbis und Zucchini.
    • Cucurbita pepo var. texana (Scheele) Filov
    • Cucurbita pepo var. Gem Squash
  • Cucurbita radicans Naudin
  • Cucurbita × scabridifolia L. H. Bailey

Nutzung

In Mittel- und Südamerika gehören die Kürbisse zu den Grundnahrungsmitteln der Indianer. Im 16. Jahrhundert wurden die Speisekürbisse von den Portugiesen nach Europa und China gebracht. Hier galten Kürbisse lange Zeit als Arme-Leute-Essen oder wurden als Viehfutter verwendet, seit einigen Jahren hält der Kürbis vermehrt Einzug in die gehobene Küche. Grund ist sein feiner Geschmack - und vielleicht die Tatsache, dass Kürbisse reichlich Vitamine der Gruppen A, C, D und E enthalten. Darüber hinaus enthält das Fruchtfleisch der Kürbisse Kalium, Calcium und Zink. Kürbisse stärken das Immunsystem, fördern die Verdauung und hemmen Entzündungen im Körper. Sie sind für Diäten geeignet, da sie 95 % Wasser enthalten und nur circa 20 Kalorien pro 100 Gramm haben.

Bei den nordamerikanischen Indianern gehörten kleinere Kürbissorten, im nordamerikanischen Englisch squash genannt, zu den three sisters (dt.: „drei Schwestern“) genannten wichtigsten Nahrungspflanzen. Der Name ist indianischen Ursprungs und bedeutet: „wird roh gegessen“. Die anderen beiden Schwestern waren Mais und Bohnen und alle drei Pflanzen wurden gemeinsam angebaut. Die Maisstängel dienten als Bohnenstangen für die Bohnenranken, und beide gaben dem squash Schatten vor den sengenden Sonnenstrahlen. Der squash wiederum hielt das Unkraut fern.

Zweckmäßig ist die Einteilung in Zier- und Speisekürbisse. Zu den Speisekürbissen zählen unter anderem die aus Japan stammenden Hokkaidokürbisse, Zucchini, Spaghettikürbisse, Butternutkürbisse, Gem Squash, Muskatkürbisse, Moschuskürbisse, Türken-Turban, Bischofsmütze und Mini-Patisson. Weitere bekannte Sorten sind der Muscade de Provence und der Bleu de Hongrie. Insgesamt gibt es etwa 800 Sorten im Anbau.

Die Samen (Kerne) einiger Kürbissorten werden zur Herstellung von Pflanzenöl verwendet, bekannt ist das Kürbiskernöl aus der Steiermark (Österreich). Aus den gerösteten Kernen einer der Sorten der Cucurbita pepo styriaca wird dort ein Kürbiskernöl gewonnen, das als echtes Kürbiskernöl in den Handel gelangt und außer in Österreich auch in Slowenien und Ungarn angebaut wird. (Unter der Bezeichnung Kürbiskernöl wird auch Öl aus sonstigen Kernen verkauft.)

Besonders in Osteuropa und im Mittelmeerraum sind geröstete und gesalzene Kürbiskerne ein beliebter Snack. Dafür werden die Kürbiskerne mit den Zähnen geöffnet und der Inhalt gegessen. Der dunkelgrüne bis bräunliche Samen ist meist von einer gelblich-weißen Schale umgeben, es gibt aber auch Züchtungen (v. a. in der Steiermark) ohne Schale. Kürbiskerne sollen bei Blasenschwäche und Prostatabeschwerden helfen und finden sich deshalb in verschiedenen Arzneimitteln.

Insgesamt gibt es sowohl bei den Speise- als auch bei den Zierkürbissen eine fast unüberschaubare Farben- und Formenvielfalt, von der die oben genannten nur die bekanntesten sind.

Daneben gibt es auch die sogenannten Flaschenkürbisse, diese gehören jedoch nicht zu den echten Kürbissen der Gattung Cucurbita, sondern gehören zur Gattung Lagenaria. Die hartschaligen Früchte der Flaschenkürbisse heißen auch Kalebassen und werden traditionell als Vorratsbehälter, Trinkgefäße oder zur Herstellung von Musikinstrumenten verwendet.

Heute auch in Europa anzutreffen ist der US-amerikanische Brauch, an Halloween Kürbisse auszuhöhlen, Gesichter hineinzuschnitzen und mit einem Teelicht von innen zu beleuchten.


Arzneimittel

Wegen ihrer Heilkraft bei Blasen- und Prostataschwäche werden Kürbiskerne als Arzneimittel gehandelt. Sie enthalten größere Mengen an essentiellen Inhaltsstoffen wie Aminosäuren, Spurenelemente (Selen, Mangan, Zink, Kupfer), ungesättigte Fettsäuren und Vitamine, besonders Vitamin E. Die Heilwirkung basiert auf sekundären Pflanzenstoffen wie β-Sitosterin u. and. Sie wird durch entzündungshemmende und wassertreibende Eigenschaften positiv unterstützt.

Rekorde

Der größte Kürbis der Welt stammt aus den USA. Gewogen wurde er am 29. September 2007 in Topsfield, Massachusetts. Er wog 766,1 kg(1.689 lbs).[1]

Der Möbelhändler Lilja Anders aus Alem (Schweden) gewann die Europameisterschaft 2006 in Ludwigsburg (Baden-Württemberg). Der Kürbis wog 534,1 Kilogramm; dies ist somit neuer Europarekord (alter Europarekord: 475 Kilogramm).

Owen Olsen, ein Züchter aus der Pfalz, wurde jetzt Deutscher Meister. Sein Rekordkürbis wog bei den Meisterschaften im Kürbiswiegen in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) 406,2 Kilogramm.

Die baden-württembergischen Meisterschaften holte sich Monika Weiß aus Rauenberg mit einem 285,2-Kilo-Kürbis. [2]

Der bisher weiteste gemessene Schuss eines Kürbisses beträgt 1324,8 Meter und stammt von einer Luftdruckkanone. Er entstand bei der Weltmeisterschaft des Kürbiswerfens.

Quellenangaben

  1. www.bigpumpkins.com (englisch)
  2. Spiegel Online 2006 - Schwergewichtsrekord: Der Monsterkürbis

Siehe auch

Kloster Lehnin (Gemeinde) – großes, internationales Kürbisfest

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kürbisse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.