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Josepha von Siebold



Regina Josepha von Siebold, geb. Henning, verw. Heiland (* 14. Dezember 1771 in oder bei Heiligenstadt; † 28. Februar 1849 in Darmstadt) erhielt am 6. September 1815 als erste Frau in Deutschland die Ehrendoktorwürde der "Entbindungskunst" (Geburtshilfe).

Biografie

Josepha Henning wurde am 14. Dezember 1771 als Tochter eines Beamten geboren und zunächst für die Zeit sehr liberal erzogen. Im Alter von zehn Jahren trat sie in ein von Ursulinen geleitetes Internat ein. Kurz vor ihrem 16. Geburtstag heiratete sie den Regierungsrat Georg Heiland. Aus dieser ersten Ehe stammen vier Kinder, darunter die Tochter Charlotte Heidenreich von Siebold (1788-1859). Heiland starb nach wenigen Jahren und Josepha Heiland heiratete ihren Arzt Damian von Siebold, der aus einer bedeutenden Ärztefamilie stammte, selbst aber nur einfacher Landarzt war.

Um das Familieneinkommen aufzubessern, begann Josepha von Siebold ein Studium der Geburtshilfe, für die damalige Zeit ein ungewöhnlicher Berufsweg für eine Frau. Sie erwirkte eine Ausnahmegenehmigung für das Studium bei ihrem Schwager Elias von Siebold in Würzburg. Sie durfte an den Vorlesungen lediglich hinter einem Vorhang teilnehmen und keine praktischen Übungen ausführen. Die praktischen Erfahrungen sammelte sie im Anschluss an die Studien in Würzburg in der Praxis ihres Ehemanns. Im November 1807 beantragte Josepha von Siebold die Zulassung zur Staatsprüfung an der Universität Gießen. Wichtigstes Argument ihres Antrags war die mangelnde wissenschaftliche Ausbildung der Hebammen. Nach einer vierstündigen Prüfung erhielt sie die Zulassung als Ärztin und begann in Darmstadt und Umgebung zu praktizieren. Am 6. September 1815 wurde ihr durch Ferdinand von Ritgen die Ehrendoktorwürde der Entbindungskunst der Universität Gießen verliehen.

Josepha von Siebolds Tochter Charlotte promovierte 1817 ebenfalls an der Universität Gießen und praktizierte danach gemeinsam mit ihrer Mutter. Charlotte von Siebold war 1819 Geburtshelferin bei der Geburt von Alexandrine Victoria von Hannover, der späteren Königin Victoria.

Quellen

  • Deutschlandfunk, Sendung "Wir erinnern: Pionierin der Medizin-Geschichte" (Autorin: Vanessa Loewel), 2005-09-06 09:05 Uhr MESZ (Radiobeitrag (mp3))
  • Jost Benedum (Institut für Geschichte der Medizin, Justus-Liebig-Universität Gießen) Zur Geschichte der Medizinischen Fakultät (Erstveröffentlichung 1982 in der Festschrift der Universität anläßlich ihres 375-jährigen Bestehens)
  • Kurzbiografie bei Frauen in der Technik - FiT- e.V.
 
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