Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

Johannes Bohn



  Johannes Bohn (* 20. Juli 1640 in Leipzig; † 19. Dezember 1718 ebenda) war ein deutscher Mediziner, der vor allem durch seine Schriften zur Rechtsmedizin Bedeutung erlangte. Er war in den Jahren 1693 und 1694 Rektor der Universität Leipzig.

Leben

Sein Medizinstudium absolvierte Johannes Bohn an den Universitäten Leipzig und Jena. Seine anschließenden Reisen führten ihn nach England, Dänemark, Holland und Frankreich. Bohn promovierte 1665, seine Berufung zum Professor der Anatomie (bis 1691) erfolgte drei Jahre später. In Nachfolge des verstorbenen Gottfried Welsch wurde Johannes Bohn 1690 Stadtphysikus der Stadt Leipzig. Ein Jahr später folgte die Professur in Praktischer Medizin. Das Amt des Rektors der Leipziger Universität hatte Bohn in den Jahren 1693 und 1694 inne.

Wie auch Gottfried Welsch setze sich Johannes Bohn für die Sektion im Rahmen gerichtsmedizinischer Untersuchungen ein. Die Bezeichnung des jungen Faches als Medicina forensis geht auf Bohn zurück.[1]. Bohn verfasste zahlreiche wissenschaftliche Schriften, die allerdings teilweise – seinem Willen gemäß – vor seinem Tod am 19. Dezember 1718 verbrannt wurden.[2] Neben rechtsmedizinischen Abhandlungen, in deren er u. a. eine Unterscheidung letaler Wunden vornahm[3], beschäftigte er sich auch mit der Physiologie des Blutkreislaufes.[4]

Werke (Auswahl)

  • De renunciatione vulnerum seu vulnerum lethalium examen. Gleditsch, Leipzig 1689.
  • Circulus anatomico physiologicus seu Oeconomia corporis animalis. Leipzig 1710.

Literatur

  • Adelgunde Graefe; R. Klaus Müller; Werner J. Kleemann (Hrsg.): 100 Jahre Forensische Toxikologie im Institut für Rechtsmedizin in Leipzig. MOLINApress, Leipzig 2004. ISBN 3-930865-05-X
  1. Ludwig Krahmer: Handbuch der gerichtlichen Medizin : mit Benutzung eigener Untersuchungen nach dem heutigen Standpunkte der Naturwissenschaften für Aerzte und Juristen. Schwetschke, Halle 1851.
  2. A. Hirsch: Bohn, Johannes In: Allgemeine Deutsche Biographie. Bd. 3, S. 81.
  3. In: De renunciatione vulnerum seu vulnerum lethalium examen. Gleditsch, Leipzig 1689.
  4. Hans-Christoph Kümmell: Zur Ideengeschichte der Herz-Kreislauf-Lehre . In: Der Merkurstab. Nr. 1, 2006, S. 9. – http://www.merkurstab.de/files/kuemmel_1.06.pdf (.pdf-Datei, ca. 300 kb)
  • Druckschriften von und über Johannes Bohn im VD 17
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johannes_Bohn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.