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Campylobacter



Campylobacter
 
Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Epsilon Proteobacteria
Ordnung: Campylobacterales
Familie: Campylobacteraceae
Gattung: Campylobacter
Wissenschaftlicher Name
Campylobacter
Sebald und Veron 1963
Arten
  • C. coli
  • C. concisus
  • C. cryaerophila
  • C. fetus
  • C. hyoilei
  • C. hyointestinalis
  • C. jejuni
  • C. lari
  • C. mucosalis
  • C. nitrofigilis
  • C. pyloridis
  • C. sputorum
  • C. upsaliensis

Campylobacter ist eine Gattung korkenzieherförmiger (Spirillen) Bakterien. Sie sind gramnegativ, mikroaerophil und polar begeißelt. Der Gattungsname wurde 1963 von Sebald und Veron geschaffen. Früher wurden Vertreter der Gattung als "mikroaerophile Vibrionen" bezeichnet und zu der Familie Vibrionaceae gestellt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Zellgröße liegt im Bereich von 0.2–0.8 x 0.5–5 Mikrometer. Sie sind entweder mit jeweils einer einzelnen Geißel unipolar an einem Ende oder bipolar an beiden Enden der Zelle begeißelt. Die Zellen können sich im Laufe der Zellkultur von korkenzieherartigen zu kokkenförmigen ändern. Die meisten Arten von Campylobacter sind katalase- und oxidase-positiv. Zu den katalase-negativen zählen z.B. C. sputorum, C. concisus, C. mucosalis und C. helveticus. Die medizinisch wichtigen C. fetus subsp. fetus, C. coli, C. jejun subsp. jejuni sind katalse-positive.

Stoffwechsel

Der Stoffwechsel von Campylobacter ist chemoorganotroph. Aminosäuren und Zwischenprodukte des Tricarbonsäurezyklus dienen als Energiequelle. Kohlenhydrate werden nicht verwendet. Campylobacter zählt zu den sogenannten Nitratatmern: Die Atmung (als Stoffwechselweg) kann durch die Reduzierung von Nitrat erfolgen. Der unter aeroben Bedingungen bei der "normalen" Atmung genutzte Sauerstoff wird bei dieser Form durch Nitrat ersetzt.

Pathogenität

Viele Arten sind für den Menschen krankheitserregend, andere sind ungefährlich und natürliche Mitbewohner des Menschen und von Tieren.

Die pathogenen Bakterien der Campylobacter-Gruppe gehören zur Gruppe der Zoonoseerreger, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden und dort zu einer Erkrankung führen können. Bei Tieren wie Schwein oder Geflügel bleibt die Erkrankung häufig unentdeckt, weil die Tiere meistens keine Krankheitssymptome zeigen.

Die Erreger C. jejuni und C. coli können beim Menschen eine entzündliche Durchfallerkrankung (Campylobacter-Enteritis) auslösen. C. jejuni zählt mit den Salmonellen zu den häufigsten bakteriellen Durchfallserrreger. Für den Menschen weniger wichtige Durchfallerreger sind C. lari, C. fetus und C. upsaliensis. Sehr selten tritt auch C. helviticus als Erreger auf. Einige Arten wie C. curvus, C. showae und C. gracilis können an Paradontosen beteiligt sein.

C. fetus (Synonym: Vibrio fetus) verursacht neben dem Durchfall beim Menschen auch einen enzootischen Campylobacter-Abort bei Rindern und Schafen. C. hyointestinalis und C. mucosalis sind Verursacher einer nekrotisierenden Enterocolitis bei Schweinen.

Literatur

  • George M. Garrity: Bergey's manual of systematic bacteriology. 2. Auflage. Springer, New York, 2005, Vol. 2: The Proteobacteria Part C: The Alpha-, Beta-, Delta-, and Epsilonproteabacteria ISBN 0-387-24145-0
  • Werner Köhler (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie, 8. Aufl., München / Jena 2001 ISBN 978-3-437-41640-8
  • Björn-Martin Werth: Vergleichende Untersuchungen zu Schnellmethoden für den Nachweis thermophiler Campylobacter spp. in natürlich und artifiziell kontaminiertem Geflügelfleisch und - innereien sowie in Geflügelkot, Berlin 2006 ISBN 3-86664-113-3.
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Campylobacter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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