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Biofakt



Der Begriff Biofakt besteht aus einer Verbindung der Wörter Bios (griech.: Leben) und Artefakt.

Der Begriff wurde 2001 von der Philosophin und Biologin Nicole C. Karafyllis erstmals in die philosophische Diskussion eingeführt, um zu verdeutlichen, dass auch Lebewesen durch Methoden der Biotechniken, wie Gentechnik oder Klonen in hohem Maße künstlich sein können. Er setzt sich mit dem Forschungsfeld der technoscience auseinander, in dem eine Verschmelzung der Grenzen von Wissen und technischem Machen postuliert wird.

Künstlichkeit erreichen Lebewesen deshalb auch auf der theoretischen Ebene, wenn sie als Organismus in den Zusammenhang wissenschaftlicher Rekonstruktion von Entwicklungen gestellt werden (z.B. in der Archäologie, in der Evolutionstheorie).

Artefakte sind künstliche, vom Menschen erschaffene Objekte, die nicht in der Natur vorgefunden wurden und im Gegensatz zum Biofakt tot sind. Die konstruierten Objekte fielen somit als Technik bislang in den Bereich der Gegenstände, während die Lebewesen zum Bereich der Natur gehörten.

Biofakte sind demgemäß biotische Artefakte, d.h. sie sind lebend und zeigen ihren Charakter als Hybride.

Literatur

Nicole C. Karafyllis (Hrsg.): Biofakte - Versuch über den Menschen zwischen Artefakt und Lebewesen. mentis Verlag, Paderborn 2003

Nicole C. Karafyllis: Biofakte - Grundlagen, Probleme, Perspektiven (Hauptartikel + Kritiken). In Erwägen Wissen Ethik Vol. 17. Heft 4 (2006).

Heiko Stoff: Alraune, Biofakt, Cyborg. Ein körpergeschichtliches ABC des 20. und 21. Jahrhunderts. In Körper als Maß? Biomedizinische Eingriffe und ihre Auswirkungen auf Körper- und Identitätsverständnisse. Hg. von Simone Ehm und Silke Schicktanz. Stuttgart 2006. S. 35-50.

Dieter Birnbacher: Natürlichkeit. Berlin/New York 2006.

 
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