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Binomen



Als Binomen wird in der Lexikologie ein zweiteiliger Name (binäre Nomenklatur) bezeichnet, etwa die Zusammensetzung von Vornamen und Familiennamen, die in den meisten Kulturen üblich ist. Binomina bestehen aus zwei Substantiven. Beide Substantive werden dekliniert und tragen zwei Betonungen.

Binomen in der Biologie (Binominale oder binäre Nomenklatur)

Das Binomen ist der zweiteilige Grundbestandteil der auf Linné zurückgehenden binominalen oder binären Nomenklatur (lat. binarius = zwei enthaltend, nomenclatura = Namensverzeichnis), nach welcher in der taxonomischen Nomenklatur wissenschaftliche Artbenennungen gebildet werden, welche die elementare Grundlage für die Taxonomie ("Alpha-Taxonomie") darstellen.

Das Binomen setzt sich zusammen aus dem Namen der Gattung, der stets als Subjektiv mit einem Großbuchstaben beginnt, und einem heute immer kleingeschriebenen Epitheton, häufig ein Adjektiv, welches in Kombination mit der Gattung die Art charakterisiert. Jede solche Kombination aus Gattungsname und Epitheton darf nur einmal - also nur für eine Art - vergeben werden. Gattungsname und Epitheton, wie auch die Bezeichnungen der übrigen taxonomischen Gruppen, entstammen gewöhnlich der lateinischen oder griechischen Sprache. Nicht-lateinische Namen werden latinisiert. Dies steht in der Tradition der Zeit, als Latein die Lingua franca der Gelehrten in der westlichen Welt war. Im Gegensatz zum alltäglichen Gebrauch erscheint das Binomen in der wissenschaftlichen Literatur in kursiver Schrift, gefolgt vom Autorzitat, also dem Namenskürzel desjenigen, der die erste gültige wissenschaftliche Beschreibung des Lebewesens verfasst hat. Darauf folgt noch das Jahr der Veröffentlichung dieser Beschreibung. Weitere internationale nomenklatorische Bestimmungen regeln zum Beispiel, dass das Epitheton meist erhalten bleibt, auch wenn die Art in eine andere Gattung gestellt wird oder wenn sie vom Artstatus z.B. in eine Unterart überführt wird etc.

Die Einführung des Binomens ersetzte die zuvor gebräuchliche umständliche Methode, die Artdiagnose in den Namen zu legen. So wurde etwa aus physalis amno ramosissime ramis angulosis glabris foliis dentoserratis die eindeutige systematische Bezeichnung Physalis angulata.

Erste Ansätze zur binominalen Benennung hatte es schon etwa durch die Einführung von Doppelbezeichnungen für Gattungen und Arten durch John Ray gegeben. Erstmals durchgehend angewandt wurde die binominale Nomenklatur dann aber von Carl von Linné in seinem Buch Species Plantarum von 1753 für die Pflanzennamen. Für die Zoologie folgte die Einführung 1758 in der 10. Auflage (1757-59) seines für die biologische Systematik grundlegenden Werkes Systema naturae, das zwischen 1735 und 1768 in 12 Ausgaben erschien. Somit kann die binominale Nomenklatur als eine 1758 allgemein für die Benennung der Organismen von Linné eingeführte Methode angesehen werden. Gemäß den getrennten Einführungen in Zoologie und Botanik wurde auch der offizielle Beginn der Gültigkeit biologischer Benennungen für die Organismen getrennt definiert. Die früheste Prioritätsgrenze für Fragen hinsichtlich der zoologischen Nomenklatur wurde mit dem 1. Januar 1758 als festgelegtes Erscheinungsdatum der 10. Auflage der Systema Naturae bestimmt. Für die Botanik gilt entsprechend der 1. Mai 1753 , das festgelegte Erscheinungsdatum der 1. Ausgabe von Linnés Werk Species plantarum. In älteren Werken verwendete Namen werden nicht anerkannt. Einzige Ausnahme ist hier in der Zoologie die Gruppe der Spinnen, für die per Beschluss der Zoologen das bedeutende Werk Svenska spindlar von Clerck (1757) als nach der 10. Auflage der Systema Naturae erschienen - und damit als verfügbar für die Nomenklatur - erachtet wurde.

Beispiel für ein Binomen:

Die wissenschaftliche Bezeichnung für den Wolf setzt sich aus den lateinischen Bezeichnungen canis (Hund) und lupus (Wolf) zusammen und lautet vollständig Canis lupus L. 1758. Tritt noch eine drittes Namenselement hinzu, um die Unterart zu benennen, erweitert sich das Binomen zum Trinomen (ternäre oder trinäre Nomenklatur). Der Name Canis lupus albus Kerr 1792 beispielsweise bezeichnet den Polar- oder Tundrawolf.

Siehe auch:

 
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