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Atrazin



Strukturformel
Allgemeines
Name Atrazin
Andere Namen

6-Chlor-N-ethyl-N'-isopropyl-1,3,5-triazin-2,4-diamin

Summenformel C8H14ClN5
CAS-Nummer 1912-24-9
Kurzbeschreibung weißes bis beigefarbenes, geruchloses Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 215,69 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 1,23 g/cm3 (22 °C)[1]
Schmelzpunkt 176 °C[1]
Siedepunkt 205 °C[1]
Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser: 33 mg/l, bei 22 °C[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I
Umweltgefährlich
N
Umwelt-
gefährlich
R- und S-Sätze R: 43-48/22-50/53
S: (2-)36/37-60-61
MAK

2 mg/m3 (bezogen auf die einatembare Fraktion)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Atrazin ist der Trivialname eines Herbizids aus der Familie der Chlortriazine. Einige Handelsnamen sind Aatrex, Aktikon, Alazine, Atred, Atranex, Atrataf, Atratol, Azinotox, Crisazina, Farmco Atrazine, G-30027, Gesaprim, Giffex 4L, Malermais, Primatol, Simazat, Weedex, Zeapos und Zeazin.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Die Wirkung von Atrazin beruht auf Hemmung der Photosynthese von Pflanzen. Es wird in der Umwelt nur relativ langsam abgebaut. Atrazin ist für Wasserorganismen giftig. Atrazin kann schon in sehr geringen Konzentrationen die Entwicklung von männlichen Fröschen stören und verwandelt diese in Zwitter. Für Vögel und Nützlinge (z. B. Bienen), sowie für Bodenlebewesen ist der Wirkstoff weitgehend ungefährlich. Atrazin reichert sich in der Nahrungskette nicht an.

Atrazin weist für den Menschen eine geringe akute Giftigkeit auf. Reizungen der Haut, Augen und der Atemwege sind vereinzelt beim Menschen beobachtet worden.

Verwendung

Wo die Verwendung von Atrazin noch zugelassen ist, wird es zur Unkrautbekämpfung hauptsächlich im Mais-, aber auch Spargel-, Kartoffel- und Tomatenanbau eingesetzt.

Historisches

Am 31. Oktober 1986 gelangten etwa 400 Liter Atrazin über die Abwässer der Firma Ciba-Geigy in den Rhein, was zusammen mit einem weiteren Chemieunfall der Firma Sandoz bei Basel einen Tag später ein Fischsterben im Rhein auslöste.

Da Atrazin und dessen Hauptabbauprodukt Desethylatrazin auch ins Grundwasser gelangen und damit dann auch im Trinkwasser nachgewiesen werden kann, ist die Anwendung von Atrazin seit 1. März 1991 in Deutschland und seit 1995 in Österreich verboten. Es ist aber trotzdem noch immer in der Umwelt weit verbreitet; nach dem Elbehochwasser im Jahre 2002 beispielsweise wurde es ausgeschwemmt und konnte später vor Helgoland vermehrt nachgewiesen werden, so in der Leber von Miesmuscheln und der Flunder.

Quellen

  1. a b c d e Eintrag zu Atrazin in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 19.10.2007 (JavaScript erforderlich)

Wiki/Weblinks

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Atrazin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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