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Artischocke



Artischocke
 
Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Gattung: Cynara
Art: Artischocke
Wissenschaftlicher Name
Cynara scolymus
L.

Die Artischocke (Cynara scolymus) (von arabisch al-harschuf) bezeichnet eine distelartige, kräftige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütler sowie ihren essbaren Blütenstandskopf.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Die frostempfindliche Artischocke stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum; die Angaben über ihre Heimat reichen vom östlichen Mittelmeer (Türkei und Persien) bis nach Nordafrika und sogar bis nach Äthiopien. Sie waren bereits im alten Ägypten als Diätmittel bekannt und die Römer beschrieben sie als Nahrung der Reichen. Sie ist aber ebenso auf den Kanarischen Inseln und in Südamerika beheimatet.

Geschichte

  Erwähnt wurde die Artischocke bereits um 500 v. Chr. im spätzeitlichen Ägypten (ca. 652-332 v. Chr.) Im 2. Jahrhundert wurde sie auf römischen Marktplätzen hoch gehandelt. Nachdem die Pflanze durch den neapolitanischen Gärtner Phillip Strozzi versiedelt worden war, trat sie ihren Siegeszug ab 1400 nach Frankreich und Großbritannien an und etwa 400 Jahre später wurde sie auch in den USA eingeführt. Bis zur französischen Revolution war die Artischocke in den Gärten des französischen Landadels ein Zeichen von Reichtum und vornehmer Lebensart.

Anbau

    Hauptanbaugebiete sind heute USA, Italien, Spanien, Ägypten, Argentinien und Frankreich. Aus einem kräftigen Wurzelstock treibt innerhalb von zwei Jahren ein bis zu 2 m hoher Stängel, auf dem sich große Blattrosetten bilden. Die Pflanze benötigt im Garten etwa 1 m² Platz und bevorzugt sonnige, warme Plätze. Die bestachelten Blätter sind stiellos, mehrfach fiederschnittig, oben grün und von unten etwas heller bis weißlich. Geerntet werden die faustgroßen Blütenköpfe, wenn sie noch geschlossen sind und die äußeren Schuppen leicht abstehen. Verpasst man diesen Zeitpunkt, zeigt sich eine große violette Blüte. Ihre mehrschichtigen, schuppenartigen Hüllblätter spitzen sich nach oben hin zu. Unten bilden sie einen fleischigen Boden, der als Gemüse verwendet wird.

Zubereitung

  Der Geschmack von Artischocken ist feinherb bis zartbitter. Artischocken werden 20 bis 30 Minuten in Salzwasser mit etwas Zitronensaft gekocht. Essbar sind nur der untere fleischige Teil der Schuppenblätter und die Blütenböden - sie werden als Ganzes serviert. Die Blätter werden dann mit den Händen abgezupft und in Vinaigrette getunkt, der untere Teil mit den Zähnen abgezogen.

Eine weitere Art der Zubereitung ist „à la romana“: zwischen die Blätter wird eine Paste aus frischen, gehackten Minzblättern, Petersilie, Knoblauch und Semmelbrösel und Olivenöl gewürzt mit Salz und Pfeffer gegeben. Die Artischocken werden dann mit den Stielansätzen nach oben in eine feuerfeste Form gegeben und mit Wasser im Backofen eine Stunde gegart.

Die unter den Blättern liegenden Härchen sind nicht zum Verzehr geeignet, die darunter liegenden Artischockenböden gelten wiederum als besondere Delikatesse. Sie werden auch – ebenso wie Artischockenherzen – eingelegt.

Zusammen mit Kräutern wird aus Artischocken seit 1953 in Padua auch ein dunkelbrauner Aperitif mit dem Namen Cynar hergestellt.

Wirkung

Artischocken wird eine appetitanregende, verdauungsfördernde, cholesterinsenkende und blutreinigende Wirkung zugeschrieben. Der in ihnen enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel von Leber und Galle an. Außer als Gargemüse werden ihre Blätter in Säften, Tees, Trockenextrakten und Tinkturen verwendet. Ihre medizinische und diätetische Wirkung wird auf den Gehalt an speziellen Flavonoiden und Chinasäurederivaten zurückgeführt.

Die Artischocke wurde 2003 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

Literatur

  • Silke Göttmann: Einfluss von Sorte, Saatzeit und Standraum auf Blattertrag und Wirkstoffgehalt der Artischocke (Cynara cardunculus ssp. flavescens WIKL.). Dissertation, Universität Gießen 2006 (Volltext)
  • Mireille Jochum-Guillou, Marion Zerbst: Artischocke – die gesunde Delikatesse. Trias, Stuttgart 1998, ISBN 3-89373-466-X
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Artischocke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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