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Wilhelm Peters



  Wilhelm Carl Hartwig Peters (* 22. April 1815 in Koldenbüttel, Herzogtum Schleswig; † 20. April 1883 in Berlin) war ein deutscher Naturforscher, Zoologe, Anatom und Entdecker.

Der Sohn eines Pastors studierte ab 1834 Medizin und Naturgeschichte zunächst an der Universität Kopenhagen, dann an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Nach seiner Promotion 1838 unternahm er eine 18-monatige Forschungsreise mit Henri Milne Edwards durch die Anrainerstaaten des Mittelmeers.

Nach seiner Rückkehr nach Berlin wurde er Assistent von Johannes Peter Müller, einem deutschen Physiologen und Meeresbiologen. Unter enthusiastischer Unterstützung Müllers und Alexander von Humboldts erarbeitete er Pläne zu einer großangelegten Forschungsreise nach Afrika. Im September 1842 reiste er zunächst nach Angola, im Juni 1843 kam er am eigentlichen Ziel seiner Reise – dem Landesinneren Mosambiks – an. Neben diesen Ländern bereiste er bei seinem vierjährigen Afrikaaufenthalt auch Sansibar, die Komoren und Madagaskar. In Südafrika erholte er sich von einer bei der Expedition zugezogenen Erkrankung. 1847 reiste er – über Indien und Ägypten – mit einer großen Sammlung von neu entdeckten Tierarten nach Berlin zurück. Seine Forschungsergebnisse publizierte er in vier Bänden unter dem Titel Naturwissenschaftliche Reise nach Mossambique.

1847 wurde er Prosektor am anatomischen Institut der Berliner Universität, 1849 dort außerordentlicher Professor. 1856 wurde er Assistent des Direktors des Zoologischen Museums der Universität, Martin Lichtenstein, und übernahm nach dessen Tod 1857 das Amt des Direktors. Unter seiner Leitung vermehrte sich die Sammlung erheblich (so wuchs die Sammlung von Kriechtieren von 3.700 auf 10.500 Exemplare an) und wurde neben denen von Paris und London zu einer der bedeutendsten der Welt.

Seit 1858 lehrte er Zoologie und gewann einigen Einfluss auf die zoologische Forschung. Als überzeugter Anhänger der Darwinschen Evolutionstheorie vereinigte er in seinen Arbeiten anatomische und zoologische Forschungen. Er veröffentlichte fast 400 Aufsätze über verschiedenste Tierarten.

Werke

  • Observationes ad anatomiam Cheloniorum, Dissertation, Berlin 1838
  • Naturwissenschaftliche Reise nach Mossambique, auf Befehl seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV. in den Jahren 1842 bis 1848 ausgeführt, Berlin 1852-1868
  • Die Heidflächen Norddeutschlands, Hannover 1862
  • Handbuch der Zoologie (mit Julius Victor Carus und Carl Eduard Adolph Gerstäcker), Leipzig 1863-1875

Literatur

  • Kraig Adler, John S. Applegarth, Ronald Altig: Contributions to the History of Herpetology. Vol. 5. Society for the Study of Amphibians and Reptiles, 1989
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wilhelm_Peters aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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