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Wilhelm Heinrich Schüßler



Wilhelm Heinrich Schüßler (* 21. August 1821 in Bad Zwischenahn; † 30. März 1898 bei Oldenburg) war der Begründer der „Biochemischen Heilweise“, der Therapie mit sogenannten Schüßler-Salzen.

Schüßler hat seit 1852 in Paris, Berlin sowie in Gießen Medizin studiert. Am 1. März 1855 wurde er von der Gießener Universität ohne Abgabe einer Dissertation, ohne Leistungsnachweise und in Abwesenheit zum Doktor der Medizin promoviert. Anschließend studierte er noch in Prag, wo er unter anderem Vorlesungen über die Homöopathie besuchte. Der Antrag auf die medizinische Staatsprüfung zur Erlangung der Berufserlaubnis als Arzt wurde 1855 abgelehnt, da Schüßler nicht nur keine ordentlichen Studienbelege sondern auch kein Abitur besaß. Daher holte er bis 1857 die Reifeprüfung in Prag nach und wurde daraufhin schließlich in Oldenburg zur Staatsprüfung zugelassen, bei der er jedoch aufgrund mangelhafter Leistungen durchfiel. Schüßler startete daraufhin eine an den Stadtrat von Oldenburg gerichtete Unterschriftensammlung unter den Bürgern der Stadt, mit der Bitte, ihm die Berufserlaubnis zu erteilen. Er erhielt sie schließlich am 2. Januar 1858, auch deshalb, weil Schüßler versicherte, sich ausschließlich homöopathisch zu betätigen. 1861 trat er in den Homöopathischen Zentralverein ein.

Nachdem er zunächst 15 Jahre lang als homöopathischer Arzt praktizierte, entwickelte er eine Therapie, bei der Krankheiten mit potenzierten, also homöopathisch zubereiteten, Salzen behandelt werden, deren Mangel nach Schüßler die entsprechende Krankheit verursachen würden. 1873 veröffentlichte er seine Theorien erstmalig in der „Allgemeinen Homöopathischen Zeitung“ und stieß damit auf viel Skepsis und Kritik unter den Homöopathen. 1876 verließ er den Homöopathischen Zentralverein wieder, und begründete dies damit, dass die dort „tonangebenden Herren meine Therapie nicht als eine homöopathische anerkennen wollen.“

1878 schrieb er in seinem zentralen Werk „Eine Abgekürzte Therapie“: „Ich habe alles, durch Theorie und Praxis über die Molekularwirkung der genannten 12 Salze von mir ermittelte in ein System gebracht, und meiner Heilmethode den Namen ‚Biochemie‘ gegeben. Die Biochemie ist mit der Homöopathie nicht identisch.“

Die von Schüßler erfundene „Biochemie“ ist nicht zu verwechseln mit der Wissenschaftsdisziplin Biochemie. Die Thesen Schüßlers widersprechen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Funktionsweise von Organismen und der Pathologie. Trotzdem ist die Verwendung von Schüßler-Salzen insbesondere in Deutschland unter Alternativmedizin-Anhängern verbreitet.

1932 wurde auf dem Gelände des damaligen Stammsitzes des Madaus-Werkes auf der Radebeuler Gartenstraße aus Anlass des Bundeskongresses des Biochemischen Bundes Deutschland ein Schüßler-Denkmal engeweiht. Nach der Zerstörung des Firmengeländes 1945 war der Kopf auf dem Gelände des damaligen Madaus - Parkes versenkt worden. 2007 wurde die Büste wiederentdeckt. [1]

Quellen

  1. Peter Redlich: SZ vom 20. November 2007, Seite 17
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wilhelm_Heinrich_Schüßler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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