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Wilhelm Fließ



Wilhelm Fließ (* 24. Oktober 1858; † 13. Oktober 1928) war ein deutscher Biologe, promovierter Arzt und Sanitätsrat.

Fließ war Hals- und Nasenspezialist. Seine Praxis war in der Wichmannstraße 4a in Berlin. Zudem war er Präsident der deutschen Akademie der Wissenschaften. Er schrieb im Jahr 1906 eine erste Abhandlung über eine angebliche zeitliche Gesetzmäßigkeit in Erkrankung, Gesundung und Todesdatum, welche er bei den Krankheitsverläufen seiner Patienten feststellte, den Biorhythmus. Er hat Emma Eckstein operiert.

Wilhelm Fließ war ein enger Freund und Vertrauter Sigmund Freuds. Mit Fließ führte Freud seine eigene Analyse durch und konnte ein Modell aufstellen. Die Freundschaft zwischen Freud und Fließ entzweite sich jedoch zunehmend, 1903 trafen sich die beiden ein letztes Mal. Die Korrespondenz zwischen Freud und Fließ aus den Jahren 1887-1904 wurde im Jahre 1950 in retuschierter Form herausgegeben (verantwortlich für die Streichungen waren Anna Freud und Ernst Kris); seit 1985 gibt es (dank der Editionstätigkeit von Jeffrey Masson) eine unzensierte Ausgabe dieser Briefe.

Fließ hatte zwei Söhne.

Sein Grab befindet sich auf dem Berliner Friedhof Dahlem.

Zitate

"Wo Linkshändigkeit vorhanden, erscheint auch der gegensätzliche Geschlechtscharakter betont. Dieser Satz ist nicht nur ausnahmslos richtig, sondern es gilt auch seine Umkehrung: wo ein Weib mannähnlich, oder ein Mann weibähnlich ist, da findet sich eine Betonung der linken Körperhälfte. Wer das weiß, hat die Wünschelrute zur Auffindung von Linkshändigkeit. Diese Diagnose stimmt immer." - "Da die Entartung in einem Verschobensein der männlichen und weiblichen Qualitäten besteht, so begreift man, warum die wirkliche Prostitution und das mit ihr wesensgleiche Verbrechertum soviel Linkshändigkeit aufweist, man begreift aber auch, wie viele Fäden vom Künstlertum zu dieser Vorstufe des Auslebens hinabziehen." Fließ W (1925): Der Ablauf des Lebens. Leipzig, Wien, 1925

Literatur

  • Wilhelm Fließ: Die Beziehungen zwischen Nase und weiblichen Geschlechtsorganen (In ihrer biologischen Bedeutung dargestellt), VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2007
  • Sigmund Freud: Briefe an Wilhelm Fließ 1887 – 1904. S. Fischer Verlag, 2. Auflage (incl. Errata und Addenda) 1999.
  • Oskar Pfennig: Wilhelm Fließ und seine Nachentdecker Otto Weininger und Hermann Swoboda. Berlin 1906
  • Hermann Swoboda: Die gemeinnützige Forschung und der eigennützige Forscher. Antworten auf die von Wilhelm Fließ erhobenen Beschuldigungen.' Wien / Leipzig 1906
 
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