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Taddeo Alderotti



Taddeo Alderotti (auch: Thaddaeus Alderottus, Thaddäus Florentinus und Taddeo degli Alderoni) (* zwischen 1215 und 1223 in Florenz; † 1295 oder 1303) war ein italienischer Arzt und Gründer einer medizinischen Schule in Bologna.

Leben

Alderotti wurde der Legende nach als Kind armer Leute zwischen 1215 und 1233 geboren und soll bis zu seinem 30. Lebensjahr Analphabet gewesen sein. In seiner Jugend erwarb er seinen Lebensunterhalt durch den Verkauf von Kerzen vor den Florentiner Kirchen. Um 1250 begann er in Bologna zu studieren.

1260 begann er, in Bologna Medizin zu unterrichten, das während des vorhergehenden Jahrhunderts als Bildungszentrum für ganz Europa entstand. Dort hatte der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1123-1190) die erste westliche Universität 1158 begründet. Zu dieser Zeit hatte die Stadt angefangen hatte, eine Gemeinschaft der medizinischen Studenten zu entwickeln.

1264 brannte Alderotti in Bologna zum ersten Mal Wein. Aus dem aqua ardens der Alchemisten wurde das aqua vitae der Mediziner.

Jahre später beschrieb Dante Alighieri ihn in seiner göttlichen Komödie als „Hippocratist“ d. h. Nachfolger von Hippokrates. Er gilt als Vorbild Alderottis und wie Hippokrates suchte dieser die Ursachen für Krankheit in der Wissenschaft anstatt in der Religion. Taddeo Alderotti führte auch Hippokrates' Praxis wieder ein, die Medizin am Kopfende des Patienten zu unterrichten.

Taddeo Alderotti war ein früher Verfechter der ernsten medizinischen Studie und der Praxis. Er bemühte sich zwischen 1274 und 1288 darum, dass die Stadtbehörden die rechtliche Stellung der medizinischen Lehrer und Studenten auf die ihrer Kollegen in der juristischen Fakultät erweiterten.

Unter seinen Büchern war die Consilia, eine Reihe von Fallstudien, die neben ärztlichen Gutachten über jeden Fall dargestellt wurden.

Ferner gilt er als einer der Begründer der italienischen Schriftsprache.

Zu seinen Schülern zählten u. a. Tommaso del Garbo, Dino del Garbo, Gentile da Foligno, Bartolomeo da Varignana, Mondino dei Luzzi und Pietro Torrigiano Rustichelli. Indirekt beeinflusste er Pietro de Tussignana und Bavarius de Bavariis.

Werke

  • De conservatione sanitatis
  • In Claudii Galeni artem parvam commentarii
  • De virtutibus aquae vitae (Von den Tugenden des Lebenswassers)

Literatur

  • Siraisi, Nancy. G. Taddeo Alderotte and Barolomeo Da Varignana on the Nature of Medical Learning. Isis 68, no. 241 (1977): 27-39.
  • Siraisi, Nancy. G. Taddeo Alderotti and His Pupils: Two Generations of Italian Medical Learning; Princeton University Press
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Taddeo_Alderotti aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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