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Rotenon



Strukturformel
Allgemeines
Name Rotenon
Andere Namen
  • (2R,6aS,12aS)-1,2,6,6a,12
  • 12a-hexahydro-2-isopropenyl-8,9-dimethoxychromen [3,4-b]furo[2,3-h]chromen-6-on
    Barbasco
  • Canex
  • Derrin
  • Dri-Kil
  • Fish-Tox
  • Noxfire
  • Rotacide
  • Rotocide
  • Synpren
  • Tubatoxin und weitere
Summenformel C23H22O6
CAS-Nummer 83-79-4
Kurzbeschreibung brennbares weißes Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 394,42 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 1,27 g·cm−3
Schmelzpunkt ~165 °C
Siedepunkt ~215 °C
Löslichkeit

sehr gering löslich in Wasser, löslich in Alkohol

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
Umweltgefährlich
N
Umwelt-
gefährlich
R- und S-Sätze R: 25-36/37/38-50/53
S: 22-24/25-36-45-60-61
MAK

5 mg·m−3

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Rotenon ist eine farblose Substanz die als Insektizid und Akarizid eingesetzt wird, jedoch auch für Fische stark giftig ist (weniger giftig für Säugetiere und Bienen). Sie wird aus der Wurzel von Barbasco (Deguelia utilis) oder der Tubawurzel (Derris elliptica), einem in Borneo heimischen Schmetterlingsblütler, gewonnen. Die Wirkung dieser Pflanzen (und damit des Giftes) war schon seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Die giftige Wirkung des Stoffes beruht auf einer Blockade der an der inneren Membran der Mitochondrien lokalisierten Atmungskette, wo er am Komplex I ansetzt und so die Elektronenübertragung verhindert. Dadurch kann die Zelle kein ATP mehr herstellen und der Stoffwechsel kommt schließlich zum Erliegen. Nicht nur die Fischer der Trobiand-Inseln machten sich diese Eigenschaft beim Fischfang zu nutze - mit dem Rotenon aus zerstampften Derriswurzeln wurden Fische betäubt und anschließend aufgespießt. Auch in Mexiko, Ecuador und Brasilien findet die Pflanze Anwendung im Fischfang. Im Freien zersetzt sich Rotenon relativ schnell, ist aber dennoch gefährlich, da es auch über die Haut oder als Staub in die Lunge eindringt. Laut einigen Studien steht Rotenon in Verdacht, Parkinson-Krankheit auszulösen. Rotenon ist aktuell in Deutschland laut BBA nicht als Insektizid zugelassen (aber in der Schweiz und in einigen anderen Ländern). In Norwegen wurde versucht, den von einem Parasiten (Gyrodactylus salaris) bedrohte Lachsbestand in einigen Flüssen mit Rotenon zu bekämpfen. Dabei sterben außer den Parasiten jedoch auch die gesamten Fischbestände der Flüsse, was an manchen Orten (USA) gezielt genutzt wird, um Seen von Fischen zu reinigen, um dort neue Fischbestände anzusiedeln.

Links

BBA Seite zu Rotenon [1]

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rotenon aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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