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Ringelblume



Ringelblume
 
Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Calenduleae
Gattung: Ringelblumen (Calendula)
Art: Ringelblume
Wissenschaftlicher Name
Calendula officinalis
L.

            Die Ringelblume (Calendula officinalis), auch Garten-Ringelblume, Gold- oder Totenblume genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Inhaltsverzeichnis

Pflanzenbeschreibung

Diese einjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 cm und hat einen aufrechten, verzweigten Stängel mit breiten, lanzettförmigen, filzartig behaarten Blättern. Die körbchenförmigen Blütenstände sind je nach Sorte gefüllt und hellgelb bis dunkelorange gefärbt. Die Blütezeit reicht vom Juni bis in den Oktober/November, wenn die ersten stärkeren Fröste auftreten.

Die Ringelblume fühlt sich klebrig an und hat ein hervorstechendes Aroma. Aus den weiblichen Randblüten entwickeln sich die kleinen, nach innen geringelten Samen, von denen die Ringelblume ihren Namen bekam. Die Samen können abgenommen und im folgenden Frühjahr im April/ Mai ausgesät werden. Unter günstigen Umständen geschieht dies auch ohne Zutun des Menschen; die Samen überwintern an Ort und Stelle und keimen im folgenden Frühjahr.

Verwendung

In der Küche

Die Ringelblume wird als Färbemittel von Käse, Butter und anderen Lebensmitteln verwendet; früher waren Ringelblumen-Blütenblätter ein beliebtes Mittel zur Verfälschung von Safran. Blüten und junge Blätter sind essbar.

In der Pflanzenheilkunde

Bei Wunden und Entzündungen werden die heilende Wirkstoffe der Ringelblume in Form von Salben eingesetzt. Das ätherische Öl der Blüten enthält Sesquiterpene vor allem Cadinol. Die antibakteriellen, entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften der Ringelblume verhindern, dass sich Verletzungen und offene Wunden entzünden und eitern. Es besteht eine Ähnlichkeit zwischen der Wirkung der Arnika und der Ringelblume, die beide bei Wunden, Prellungen, Furunkeln und Ausschlägen angewendet werden. Die Blätter sind in der Kosmetik Bestandteil vieler pflegender Hautcremes.

Sehr beliebt in der Volksmedizin war die so genannte Ringelblumenbutter, eine Mischung aus gleichen Teilen zerquetschter Blüten und Ziegenbutter. Diese Mischung soll bei Wundheilungsstörungen, offenem Bein, Entzündungen sowohl an der Mundschleimhaut als auch im Rachenraum helfen sowie Bauchschmerzen und Gelenk- und Muskelschmerzen lindern.

Bei unregelmäßiger Periode sollte eine Woche vor dem errechneten Beginn der Regel zweimal täglich Ringelblumentee getrunken werden. Für 1 l Wasser brauchte man drei Esslöffel Blütenblätter. Frische, zerdrückte Ringelblumenblätter bringen Warzen zum Verschwinden, wenn man sie täglich damit einreibt.

Ringelblumentinktur hilft bei der Bildung neuer Haut nach Sonnenbrand. Für eine Tinktur lässt man fünf bis sieben gehäufte Esslöffel Ringelblumenblüten in 1 Liter gutem Branntwein ausziehen. Nach drei bis vier Wochen wird die Mischung abgeseiht.

Zunehmend werden jedoch Kontaktallergien im Sinne einer Typ-IV-Reaktion nach Coombs und Gell im klinischen Alltag beobachtet. Die Ringelblume steht in dringendem Verdacht diese Reaktionen auszulösen. Gerade auf offenen Wunden wie sie z.B. bei Ulcera crura (offenen Beinen) bei chronisch venöser Insuffizienz (chronischem Venenleiden) zu finden sind, werden Bestandteile der Ringelblume von der Haut aufgenommen, im Immunsystem prozessiert und als Allergen aktiviert. Folge ist die Entwicklung einer Kontaktallergie bzw. ein allergisches Kontaktekzem mit den Zeichen Rötung, Nässen, Jucken, Brennen, Schuppung und Krustenbildung. In großen Kliniken wird daher in der Wundbehandlung auf die Verwendung von Ringelblumensalbe verzichtet.

Im Garten

Die Ringelblume ist ein guter Gründünger. Ferner eignet sie sich sehr gut zur Schneckenabwehr. Will man zum Beispiel ein Salatbeet schneckenfrei halten, rahmt man dieses am besten mit einer Rabatte aus Ringelblumen ein.

In der Symbolik

Ringelblumen symbolisieren Anmut und Schönheit sowie treue Liebe. Bei vielen Völkern steht die Ringelblume als Friedhofsblume in hohem Ansehen; sie ist ein Symbol für die Unvergänglichkeit, weil sie den ganzen Sommer und Herbst über blüht und bisweilen kann man noch Weihnachten die goldgelben Blütenköpfe sehen.

Im Aberglauben

Es ist die Blume, die man klassischerweise für die Frage Er liebt mich, er liebt mich nicht verwendet. Das Abpflücken der Blumen soll allerdings Gewitter heraufbeschwören. Die Ringelblume soll sich auch zur Liebesweissagung im Traum verwenden lassen: Gemeinsam wird sie mit Sommerkräutern getrocknet, gemahlen und mit Honig und Essig zu einer Salbe verarbeitet. Junge Frauen trugen die Salbe auf, bevor sie zu Bett gingen und riefen den Heiligen Lukas an, sie von ihrer großen Liebe träumen zu lassen.

Bei Bauern stand die Ringelblume in hohem Ansehen, weil sich mit ihrer Hilfe das Tageswetter voraussagen ließ. Waren die Blüten zwischen 6 und 7 Uhr bereits geöffnet, so versprach dies einen schönen sonnigen Tag. Waren sie jedoch nach 7 Uhr noch geschlossen, so musste mit Regen gerechnet werden.

In der Literatur

William Shakespeare schreibt in Ein Wintermärchen:

Hier habt ihr Blumen!
Lavendel, Minze, Salbei, Majoran.
Die Ringelblume, die mit der Sonne entschläft
Und weinend mit ihr aufsteht.

Literatur

  • Otto Isaac: Die Ringelblume. Botanik, Chemie, Pharmakologie, Toxikologie, Pharmazie und therapeutische Verwendung. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1992. ISBN 3-8047-1227-4
  • Gerhard Lauchs, Heilende Blütenblätter, Nürnberger Nachrichten 21/22 April 2007.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ringelblume aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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