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Rauchvergiftung



Die Rauchvergiftung, auch Rauchgasvergiftung, Rauchgasintoxikation ist eine Vergiftung mit im Brandrauch enthaltenen Atemgiften. Auch schlecht ziehende Öfen, schadhafte Boiler oder Auspuffgase in Garagen und anderen geschlossenen Räumen können eine Rauchvergiftung auslösen.

In der Mehrheit der Fälle ist die Todesursache nicht die unmittelbare Flammeneinwirkung, sondern eine Rauchvergiftung durch die dabei entstehenden Gase[1]. Eine besondere Gefahr stellen die geruchlosen Gase Kohlenmonoxid und Kohlendioxid dar; schon wenige Lungenfüllungen Kohlenmonoxid sind tödlich. Andere Verbrennungsprodukte können neben diesen Gasen auch Phosgen und Blausäure enthalten, die ebenfalls sehr giftig sind. Da während des Schlafes der Geruchssinn deutlich eingeschränkt ist[2], passieren zwei Drittel aller tödlichen Rauchgasunfälle nachts[1]. Dagegen kann man sich mit Brandmeldern schützen.

Anzeichen für eine Rauchvergiftung sind:

  • Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseinstrübung
  • Erbrechen
  • Mattigkeit
  • blaue Haut und Schleimhäute (Vorsicht: bei Kohlenmonoxidvergiftung oft hellrote Hautfarbe!)
  • Bewusstlosigkeit, Krämpfe
  • Kreislauf- und Atemlähmung

Falls man jemanden in einem solchen Raum vorfindet, ist vor allem auf Eigenschutz zu achten. Ist nicht unverzüglich ein vollständiger Luftaustausch durch Öffnen von Fenstern und Türen möglich, darf die Unglücksstelle nur von ausgebildetem Personal unter Atemschutz betreten werden. Bei Atemstillstand ist eine Atemspende vorzunehmen, bei Kreislaufstillstand mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen. Besonders bei Kohlenmonoxidvergiftungen ist eine schnellstmögliche Intubation und eine anschließende, kontrollierte Beatmung mit 100 Prozent Sauerstoff (FiO2 1,0) entscheidend.

Im weiteren Sinne wird der Begriff Rauch(gas)vergiftung für die oft lebensbedrohliche Schädigung der Atemwege durch Reizgase verwendet. Die frühzeitige Gabe von kortisonhaltigen Dosieraerosolen mit entzündungshemmender, antiödematöser und alveolarmembranstabilisierender Wirkung kann den Schweregrad vermindern (z.B. Ventolair(R)). Der Einsatz ist jedoch aktuell stark umstritten und muss unter strenger Kosten-Nutzen-Indikation erfolgen, da inhalatives Kortison bei Rauchgasintoxikationen die Entstehung eines Lungenpilzes akut begünstigt.

Einzelnachweise

  1. a b Rauchmelder retten Leben (Deutsch) (PDF). Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie. Gefunden am 2007-12-18.
  2. Psychologie: Weder Düfte noch Gestank wecken Schlafende (Deutsch). Bayerischer Rundfunk. Gefunden am 2007-12-18.
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rauchvergiftung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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