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Präkonditionierung



Präkonditionierung bezeichnet in der Medizin einen Mechanismus, bei dem kurze Reize (zum Beispiel Sauerstoffmangel, Medikamente) vor den Auswirkungen eines späteren Schadens schützen.

Abhängig vom Zeitpunkt des Präkonditionierung unterscheidet man:

  • frühe Präkonditionierung: Reiz und Schaden in kurzem zeitlichen Abstand (1–2 h)
  • späte Präkonditionierung: Reiz und Schaden in großem zeitlichen Abstand (12–24 h)

Abhängig von der Art des präkonditionierenden Reizes unterscheidet man:

  • ischämische Präkonditionierung
  • pharmakologische Präkonditionierung


Ischämische Präkonditionierung des Herzens

Kurzzeitige Minderdurchblutungen der Herzmuskulatur führen zu Sauerstoffmangel (=präkonditionierender Reiz ). Durch Umbauprozesse in der Muskelzelle ist das Herz nun für eine gewisse Zeit gegen die Auswirkungen eines Herzinfarktes geschützt. Dieser Schutz macht sich dadurch bemerkbar, dass bei einem Herzinfarkt weniger Herzmuskelgewebe abstirbt und weniger Herzrhythmusstörungen auftreten.

In Tierversuchen ist dieser Effekt gut beschrieben. Die genauen Ursachen für den schützenden Effekt sind unbekannt und werden noch erforscht.

Beobachtungen an Patienten zeigen Hinweise auf Präkonditionierung am menschlichen Herzen.

  • Bei Patienten, die 24 Stunden vor einem Herzinfarkt bereits eine geringe Minderdurchblutung aufweisen (Präinfarktangina), sind die Auswirkungen des nachfolgenden Herzinfarktes geringer.
  • Eine wegen Herzbeschwerden (Angina Pectoris) abgebrochene Belastung kann nach einige Minuten bei gleicher Intensität beschwerdefrei wiederholt werden („Warm up“-Phänomen).

Siehe auch

  • Vorkonditionierung (Mathematik)
  • Konditionierung (Psychologie)
  • Hormesis (unter anderem Strahlenbiologie)

Web-Link

  • Wie Blutdruckmanschetten Bypass-Patienten schützen, Deutsches Ärzteblatt 10/2007
  • Ischämische und pharmakologische Präkonditionierung von Schweineherzen im Working-Heart-Modell, Dissertation von Jens Stefan Haas, Medizinischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Präkonditionierung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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