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Pibloktoq



Pibloktoq, Piblokto oder die arktische Hysterie ist eine Verhaltensstörung, die bei den Inuit im Osten Kanadas und auf Grönland, um den Polarkreis oder nördlich davon auftritt.

Meist wird Pibloktoq als kulturgebundene psychische Störung interpretiert, wenngleich auch schon eine Vitamin-A-Hypervitaminose als mögliche Ursache diskutiert wurde, zumal ein ähnliches Verhalten auch bei Hunden vorkommen soll.

Folgendes wird beschrieben: Das Prodromalstadium wird gekennzeichnet durch Rückzug über Stunden bis Tage, gefolgt von außergewöhnlicher Verwirrtheit und Erregtheit für bis zu 30 Minuten, dem eigentlichen Anfall, in dem die Kleider ausgezogen oder heruntergerissen werden, die Person sich im Schnee wälzt, Gegenstände zerstört werden und anderes irrationales und selbstgefährdendes Verhalten möglich ist, wobei es jedoch selten zu tatsächlichen Verletzungen komme. Glossolalie, Echolalie und Echopraxie, in einzelnen Fällen auch Essen von Kot (Koprophagie) wird beobachtet. Dem Anfall folgt ein Bewusstseinsverlust von bis zu 12 Stunden, für das Ereignis selbst besteht eine Amnesie (Gedächtnislücke).

Einige Inuit sollen solche Anfälle öfters haben, während es bei anderen bei einem einzigen derartigen Ereignis bleibe.

Weblinks

  • Psychosoziale Gesundheit: Seelische Störungen in fremden Kulturen
  • "Eskimo Theories of Mental Illness in the Hudson Bay Region. Anthropologica, 1966" - mit den entsprechenden Bezeichnungen der Inuit (engl.)
 
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