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Osteochondrosis dissecans



Die Osteochondrosis dissecans (OCD, auch Osteochondritis dissecans) ist eine Osteochondrose einer Gelenkfläche, die mit der Abstoßung eines freien Gelenkkörpers (Gelenkmaus) enden kann. Sie kann alle Gelenke des menschlichen Körpers betreffen, sie tritt aber vor allem im Kniegelenk und im oberen Sprunggelenk auf. In der Veterinärmedizin kommt sie insbesondere bei großen Hunderassen (Schulter, Ellbogen, Knie, Sprunggelenk etc.) und bei Mastschweinen vor.

Inhaltsverzeichnis

Ätiologie

Von unterschiedlichen, in der Vergangenheit kontrovers diskutierten Entstehungstheorien scheinen mechanische Faktoren (repetitive Impulsbelastungen) die wahrscheinlichste Ursache darzustellen.

Pathogenese

Die Erkrankung entsteht auf dem Boden einer Durchblutungsstörung unterhalb des Knorpels. Am Anfang kommt es in diesem Bereich zu einer Osteolyse. Der aufliegende Knorpel zeigt anfänglich regressive Veränderungen. Durch Mikrofrakturen kann sich ein Knorpel-Knochen-Stück lösen und wird zur Gelenkmaus. Bei Jugendlichen treten diese Symptome oft als Wachstumsstörung auf.

Klinik

Erste Beschwerden treten meist infolge einer Synovitis auf. Es kommt zu belastungsabhängigen Schmerzen. Nach Ablösen einer Gelenkmaus kann diese sich einklemmen und es kommt zur Gelenksperre und plötzlich einsetzenden heftigen Schmerzen.

Diagnose

Im Frühstadium kann die Erkrankung mit der Kernspintomographie diagnostiziert werden. Nach Ablösen einer Gelenkmaus kann diese teilweise ertastet werden. Sehr hilfreich ist ein Röntgenbild des betroffenen Gelenkes.

Therapie

Bei Kindern kann man mit einer 3 monatigen Ruhigstellung des Gelenkes oft eine anatomische Ausheilung erreichen.

Bei anhaltenden Beschwerden, insbesondere bei Erwachsenen ist eine Arthroskopie des oberen Sprunggelenks empfohlen. Die weitere Therapie entscheidet sich nach der Knorpelsituation.

Ist der Knorpel intakt und gelenkseitig noch keine Abgrenzung des betroffenen Bereichs zu erkennen, ist eine retrograde (nicht gelenkseitige) Anbohrung der Bezirkes mit anschließender Entlastung zur Durchblutungsanregung indiziert.

Ist der betroffene Bereich noch nicht gelöst, der Knorpel intakt, aber eine beginnende Abgrenzung erkennbar, wird man eine retrograde Spongiosaplastik, ebenfalls mit anschließender Entlastung, durchführen.

Bei Knorpeldefekt, gelockertem oder gelöstem Dissektat ist z. Zt. die Methode der Wahl eine Knochen-Knorpeltransplantation (Entnahme aus dem Kniegelenk der gleichen Seite) die Therapie der Wahl.

Neuere Verfahren erlauben die Transplantation einer künstlich angezüchteten Knorpelmatrix aus Knorpelmaterial des Patienten.

Weiterhin kann mit Hilfe einer extrakorporalen Stoßwellentherapie versucht werden, das Dissecat wieder zu revitalisieren, sofern es sich noch nicht als Gelenkmaus abgespalten hat.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Osteochondrosis_dissecans aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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