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MedEvac



    Unter MEDical EVACuation (MEDEVAC) versteht man den Abtransport verletzter Personen aus unsicheren Gebieten oder Verbringung derselben in qualifizierte medizinische Versorgung. Dies kann über Landtransport oder mittels Lufttransport (AirMedEvac) erfolgen.

Beim AirMedEvac werden Patienten meist mit Einsatzmitteln des Such- und Rettungsdienstes über lange oder kurze Strecken verlegt. Genutzt werden flexibel einsetzbare Hubschrauber und auch Flugzeuge für internationale oder interkontinentale Einsätze.

Inhaltsverzeichnis

Einbindung am Boden

Unabdingbarer Bestandteil jeder Medevac-Operation ist der adäquate bodengebundene Transport der Patienten aus dem Schadengebiet zum Luftfahrzeug und vom Ziel-Flughafen zur klinischen Finalversorgung. Dazu werden oftmals Fahrzeuge des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes genutzt.

Flugzeuge

  Die modernsten MedEvac-Flugzeuge der Welt sind die umgebauten Airbus A310 MRT (Multi Role Transporter) der Bundeswehr. Diese sind der Flugbereitschaft des Bundesministerium der Verteidigung unterstellt, am Flughafen Köln/Bonn stationiert und können an Bord maximal 56 Verletzte aufnehmen. Daneben gibt es auch 6 Intensivbetten für Schwerstverletzte (Patiententransporteinheit). Erstmals eingesetzt wurde eine MedEvac-Maschine vom Typ Airbus im November 2000, als verletzte Palästinenserkinder aus dem Gazastreifen zur Behandlung nach Deutschland gebracht wurden. Darüberhinaus kamen die Maschinen unter anderem auch 2002 während des Elbehochwassers und 2003 nach dem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in der afghanischen Hauptstadt Kabul zum Einsatz. Der A310 kam 2004 auch beim Rücktransport Verletzter nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 in Phuket (Thailand) zum Einsatz.

Einsatz in Kriegsgebieten

In akuten Konfliktsituationen verfügen die meisten Militärs über ein Evakuierungs- bzw. Unterstützungsprotokoll, was den Transport von Verletzen oder auch das Zubringen von Sanitätspersonal regelt. Im Normalfall werden diese 'MedEvac'-Einsätze von Hubschraubern geflogen, da sie für Evakuierungseinsätze während laufender Gefechte wegen ihrer Flexibilität am besten geeignet sind.

Für den ISAF-Einsatz der Bundeswehr ist dauerhaft eine MedEvac Transall in Termez (Usbekistan) stationiert.

Flugzeugtypen der Bundeswehr für MedEvac-Einsätze:

  • Transall C-160 - Kurzstrecke - Reichweite 1.850 km
  • Bombardier Challenger CL-601 - Mittel- und Langstrecke - Reichweite 6.639 km
  • Airbus A310 MRT - Langstrecke - Reichweite 10.560 km

Hubschrauber

  • Rettungshubschrauber (RTH) für die Notfallrettung
  • Intensiv-Transport-Hubschrauber (ITH) und
  • Großraum-Rettungshubschrauber (GRH) für Katastropheneinsätze

Literatur

  • Holger Scholl: Luftrettung, S+K Verlag, ISBN 3-932-750-77-2: S. 315 ff.)
  • Jochen Hinkelbein, Eckard Glaser (Hrsg.): Flugmedizin. UniMed Verlag, Bremen, 2007

Siehe auch

  • Hospitalschiff
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel MedEvac aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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