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Lorenz Scholz von Rosenau



Lorenz Scholz von Rosenau, auch Laurentius Scholtz (* 20. September 1552 in Breslau; † 22. April 1599 ebenda) war ein deutscher Botaniker und Arzt.

Leben

Er war ein Sohn des gleichnamigen Breslauer Apothekers. Nach einer klassischen Ausbildung an der Elisabethschule in Breslau besuchte Scholz von 1572 bis 1576 die Universität in Wittenberg. Dort sowie in Padova (Padua) und Bologna, Städten, in denen bereits botanische Gärten existierten, studierte er 1572-78 Medizin und andere Naturwissenschaften.

1579 unternahm er mit mehreren Landsleuten, dem Breslauer Niklas von Rhediger, Johann Matthaeus Wacker und Martin Schilling, eine Bildungsreise (Kavaliersreise) durch Italien. In Mailand trennten er und Schilling sich von der Gruppe und reisten nach Südfrankreich, wo er an der Universität Valence zum Doktor der Medizin und Philosophie promovierte.

1580 war er wieder in Breslau, ab 1585 auf Dauer. Zuvor praktizierte er in Schwiebus und Freystadt.

Nach Schlesien zurückgekehrt heiratete Scholz die Breslauer Pastorentochter Sara Aurifaber. Ab 1580 praktizierte er in Schwiebus und in Freystadt in Schlesien als Arzt. Er beschäftigte sich in besonderem Maße mit der Erforschung der Pest und verfasste eine Pestordnung, die 1581 in Breslau gedruckt wurde. Ab 1585 praktizierte er auf Dauer in Breslau. Im gleichen Jahr hatte ihm Crato, in seiner Funktion als kaiserlicher Pfalzgraf, ein Wappen verliehen. Als Anerkennung für seine erfolgreichen Maßnahmen gegen die Pest wurde er 1596 als „Scholz von Rosenau“ in den böhmischen Adelsstand erhoben. 1599 starb Scholz von Rosenau an Tuberkulose.

Berühmt wurde er durch die Übersetzung und Herausgabe von Schriften berühmter griechischer, arabischer sowie zeitgenössischer Ärzte. So stellt etwa sein Werk Aphorismorum medicinalium cum theoreticorum tum practicorum sectiones VIII (die Medizinischen Aphorismen) von 1589 ein Kompendium der gesamten Medizin seiner Zeit dar.

Als Botaniker galt sein besonderes Interesse den aus Amerika und Asien neu eingeführten exotischen Pflanzen, die er ab 1587 in großer Zahl in seinem Breslauer Garten kultivierte und in einem vom Breslauer Maler Georg Freyberger illustrierten Katalog zusammenstellen ließ; er verfasste zwei Pflanzeninventare, die 1587 und 1594 in Breslau gedruckt wurden. Scholz' Garten umfasste eine Fläche von etwa drei Hektar und war durch Hauptwege in vier Quadrate gegliedert; in der Mitte befand sich ein Gebäude, das als Kunstkammer und Speisezimmer diente. Hier veranstaltete er heitere Blumenfeste, zu denen er ausgewählte Persönlichkeiten einlud. Auch die Kartoffel befand sich in seinem Garten.

Werke

  • Aphorismorum medicinalium. Scharffenberg, Breslau 1589.
  • Catalogus arborum, fruticum et plantarum. Breslau 1594.
  • In Laurentii Scholzii Medici Wratisl. Hortum Epigrammata Amicorum. Baumann, Breslau 1594-98.
  • Consiliorum medicinalium, conscriptorum à praestantiss. atque exercitatiss. nostrorum temporum medicis. Wechelus, Marnius & Aubrius, Frankfurt, Hannover 1598-1626 p.m.
  • Epistolarum Philosophicarum Medicinalium, Ac Chymicarum à Summis nostrae Aetatis Philosophis ac Medicis Exaratarum, Volumen. Wechelus, Marnius & Aubrius, Frankfurt 1598-1610 p.m.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hrsg. durch die historische Commission bei der Königl. [Bayerischen] Akademie der Wissenschaften. Band 32. [Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1875-1912]. Berlin 1971, S. 229-230.
  • Manfred P. Fleischer: The garden of Laurentius Scholz. A cultural landmark of late-sixteenth-century Lutheranism. - In: The journal of medieval and renaissance studies, Bd. 9, 1979, S. 29-48.
 
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