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LEA contraceptivum



Das LEA contraceptivum ist eine Barriereverhütungsmethode für die Frau.

Es wird in die Scheide eingeführt und liegt dann vor dem Muttermund und verhindert das Eindringen der Samen in die Gebärmutter.

Im Gegensatz zu Diaphragma und Portiokappe spielen Größe und Form des Muttermundes keine Rolle. Das LEA saugt sich auf dem Muttermund fest und stützt sich an der hinteren Scheidenwand ab. Daher ist eine Größe für alle Frauen passend.

Über die Sicherheit des Lea Contraceptivums gibt es sehr verschiedene Angaben (siehe unten). Mit einem Spermizidgel, welches Nonoxynol-9 enthält, ist das Verhütungsmittel sicherer als ohne. Es gibt auch Spermizidgele ohne Nonoxynol-9: Diese lähmen die Spermien durch die enthaltene Zitronensäure oder Milchsäure. Über Jahre wurde das Milchsäuregel "contracep groen" aus den Niederlanden nach Deutschland importiert. Nachdem es dort nicht mehr produziert wird, hat ein deutscher Nischenanbieter die Marke übernommen.

Verhütungssicherheit

Angaben zur Verhütungssicherheit von Lea erscheinen widersprüchlich. Die vom Hersteller Yama Inc. angebotenen Informationen sind mangels externer Quellen mit Vorsicht zu genießen. Der deutsche Vertriebspartner gibt an, dass die Sicherheit bei Verwendung mit spermizidem Gel 97,8 Prozent betrage (2,2 von 100 Frauen, die ein Jahr mit dieser Methode verhüten, würden ungewollt schwanger werden). Auch in Apotheken werden diese Werte genannt; ohne zusätzliche Verwendung eines spermiziden Gleitgels seien diese jedoch noch niedriger (97,1 %[1]).

Die Firma, die Lea in den USA vertreibt, gibt an, dass in einer sechsmonatigen Studie keine der Frauen, die vorher noch nicht geboren hatte, schwanger geworden sei. Diese Gruppe wäre jedoch so klein gewesen, dass sich das Ergebnis nicht verallgemeinern lasse. Bei den Frauen, die vorher schon ein Kind geboren hätten, wär die Versagerrate höher. Wenn man beide Gruppen (Frauen, die schon geboren hatten und Frauen die noch nicht geboren hatten) zusammennimmt, kann man beobachten, dass 8,7% aller Frauen innerhalb von sechs Monaten ungewollt schwanger wurden.

Auch die amerikanische FDA geht bei ordnungsgemäßer Benutzung von einer Sechs-Monats-Schwangerschaftsrate von 8,7% bei Frauen, die Contraceptivum zusammen mit einem Spermizid benutzen, aus (siehe Link zur Studie, die Yama der FDA vorlegte). Beim Gebrauch ohne Spermizid geht die FDA von einer Sechs-Monats-Schwangerschaftsrate von 16,6 aus.

Laut Pro Familia könne nicht genau festgestellt werden, wie sicher Lea wirklich sei, da es keine unabhängigen Studien gäbe.

Die für den amerikanischen Markt veröffentlichten Zahlen spiegeln die Rohdaten der Studie. Die Zahlen, die für den europäischen bzw. deutschen Markt angeben werden, sind aus einer amerikanischen Studie, veröffentlicht durch die Elsevier Science im Jahr 1996. Diese Studie basiert auf den Daten der Yama-Studie. Sie aber rechnet die speziellen Gruppen der Teilnehmerinnen (kinderlos oder Mütter, jung oder alt) unter Einbeziehung von ähnlichen Studien auf die Normalbevölkerung hoch und kommt so zu der Sicherheit von 97,8 Prozent. Dies ist umstritten, da die Gruppe der kinderlosen Frauen relativ klein ist.

Die genauen Daten dieser Studie

Die Sicherheit vomn 97,8 % bei Benutzung mit einem spermiziden Gel beruht auf einer Studie von Yama. Für diese Studie benutzen 90 Frauen sechs Monate lang das Lea. Zusätzlich benutzten sie ein Spermizid.

  • 17 davon hatten noch nie geboren
  • 73 hatten schon geboren
  • 31 davon brachen die Studie ab
    • 9 davon, weil sie das Lea falsch benutzt hatten und schwanger wurden (protocol violation)
    • 6, weil sie trotz richtigem Gebrauch von Lea schwanger wurden
    • die restlichen aus anderen Gründen

Es war auffällig, dass keine der Frauen, die noch nie geboren hatten, ungewollt schwanger geworden war. Die Zahlen wurden auf die Durchschnittsbevölkerung der Benutzerinnen von Barriereverhütungsmitteln hochgerechnet. Da sehr viele Benutzerinnen von Barriereverhütungsmitteln noch nie geboren haben, wurde so gerechnet, als wäre diese Gruppe in der Lea Studie größer gewesen.

So kam man auf eine Sicherheit von 97,8 % für die Benutzung des Lea-Contraceptivum zusammen mit einem Spermizid (nur die Benutzerinnen eingerechnet, die es korrekt benutzten). Zu beachten ist, dass diese Sicherheit für einen Zeitraum von sechs Monaten gilt. In Deutschland wird bei den meisten Verhütungsmitteln die Sicherheit für eine Zeitraum von zwölf Monaten angegeben, so dass dies verwirren kann.

Einzelnachweise

  1. lea-contraceptivum.de
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel LEA_contraceptivum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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