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LADA



LADA ist eine Abkürzung aus der Medizin. Man bezeichnet damit eine besondere Form des Diabetes mellitus.

LADA heißt latent autoimmune diabetes with onset in adults. Wörtlich übersetzt heißt das: versteckter autoimmun Diabetes bei Erwachsenen.

Es handelt sich beim LADA um eine spät auftretende und milde Form eines Typ 1 Diabetes. Deswegen hat man den LADA Diabetes auch als Typ 1,5 bezeichnet. Es lassen sich Autoimmunvorgänge nachweisen. Meist sind die betroffenen Personen normalgewichtig und brauchen anfangs nur orale Antidiabetika oder eine niedrige Dosis Insulin.

Inhaltsverzeichnis

Diagnostische Kriterien

  • Autoantikörper gegen Insulin, Inselzellen oder GAD
  • Normalgewicht
  • später Beginn > 20 Jahre
  • milder Verlauf
  • eher schlechtes Ansprechen auf orale Antidiabetika
  • Familienanamnese von
    • Diabetes mellitus Typ 1,
    • Hashimoto-Thyreoiditis,
    • Morbus Basedow,
    • perniziöse Anämie,
    • Morbus Addison oder
    • Vitiligo
  • anamnestisch diabetische Ketoazidose

Zitat

Prof. Dr. med. Werner Scherbaum (Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf): "Je jünger ein Patient mit einem zunächst nicht insulinpflichtigen Diabetes, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um einen LADA handelt. In der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren liegen bis zu ein Drittel der Fälle von klinisch neu diagnostiziertem "Typ 2-Diabetes" in dieser Kategorie. Mit zunehmendem Alter bei Beginn des Diabetes wird der Anteil der LADA-Formen geringer; im Alter zwischen 54 und 65 Jahren sind es nur noch 8 % der Neuerkrankungen. Insbesondere jüngere Patienten mit LADA sind meist nicht übergewichtig, wie wir dies von den typischen Typ 2-Diabetikern kennen."

Ursachen

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines LADA-Diabetes sind nicht bekannt. Durch einen unbekannten auslösenden Faktor wird das Immunsystem zur Produktion von Autoantikörpern angeregt, die die Eiweißstoffe der Inselzellen bzw das Insulin selbst bekämpfen. Im Vergleich zum Diabetes mellitus Typ 1 dauert der Zerstörungsprozess vom Beginn bis zum völligen Ausbleiben der eigenen Insulinproduktion beim LADA länger.

Autoantikörper bei LADA

  • Inselzellen-Antikörper (ICA)
  • Insulin-Antikörper (IAA)
  • Glutaminsäure-Decarboxylase-Antikörper (GAD-AK)

Laboruntersuchungen bei Patienten mit Verdacht auf LADA-Diabetes

  • GAD (70?80%) bestes Antikörper-Screening
  • Niedriges C-Peptid
  • Häufiger HLA-DR3 oder -DR4, DQB1-Haplotyp

Therapie des LADA

Die Therapie richtet sich ganz nach der Höhe des Blutzuckers und den festgelegten Therapiezielen und unterscheidet sich nicht von der Therapie anderer Diabetesformen. Anfangs kann eine strenge Diät ausreichen, normnahe Blutzuckerwerte zu erzielen. Reicht dies nicht mehr aus, dann kommen orale Antidiabetika zum Einsatz, wobei aus theoretischen Erwägungen heraus eher Sulfonylharnstoffe als zb Metformin eingesetzt werden. Reicht dies auch nicht aus, kann die Therapie mit Insulin kombiniert werden. Ob eine frühe Insulinbehandlung den Krankheitsverlauf möglichwerweise günstig beeinflussen kann, ist noch nicht bewiesen.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel LADA aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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