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Kurt Huldschinsky



Kurt Huldschinsky (* 1883 in Berlin; † um 1941) war ein deutscher Kinderarzt. Er entdeckte im Winter 1918/1919 die erste wirksame Behandlungsmöglichkeit von Rachitis durch Ultraviolettstrahlung.

Zur damaligen Zeit litten etwa die Hälfte aller Kinder in Deutschland an Rachitis. Calciummangel als Ursache war bereits bekannt. Doch Behandlungsversuche mit hochdosiertem Calcium oder mit Lebertran blieben weitgehend erfolglos. Huldschinsky fiel die blasse Haut seiner Patienten auf und er behandelte drei von ihnen zusätzlich zu den Calciumgaben versuchsweise mit dem Licht von Quecksilber-Quarzlampen. Der Erfolg der täglichen Behandlung stellte sich nach wenigen Monaten ein. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse im der Deutschen Medizinischen Wochenschrift richtete die AOK landesweit „Lichtbadeanstalten“ ein, Huldschinsky wurde für den Nobelpreis vorgeschlagen.

Durch weitere Forschungen stellte sich heraus, dass für die Verwertung von Calcium Vitamin D notwendig ist, das in der Haut durch UV-Licht gebildet bzw. aus Vorläufersubstanzen hergestellt werden kann. Seit 1928 werden als Rachitis-Prophylaxe Vitamin-D-Präparate verabreicht.

Da Huldschinsky Jude war, musste er 1934 aus Deutschland fliehen; seine Mitgliedschaften in ärztlichen Vereinen wurden aufgekündigt. Nachforschungen zufolge, die der Kinderarzt Thomas Lennert anstellte, war Huldschinsky nach Ägypten emigriert, hatte noch einige Artikel in britischen Zeitschriften veröffentlicht und starb vermutlich 1941.

 
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