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Komposit (Zahnmedizin)



Komposite sind Füllungsmaterialien für die zahnärztliche Behandlung, welche sich mitterweile in der vierten Generation befindet. Sie bestehen aus einer organischen Kunststoffmatrix, die mit anorganischen Füllkörpern versetzt ist. Ihre Anwendung erfolgt vor allem im Frontzahnbereich ("weiße Füllung"). Heute wird Komposit mit höherem Füllkörpergehalt vermehrt auch im Seitenzahnbereich verwandt, mit vielversprechenden Ergebnissen. Wichtig ist hierbei vor allem die relative oder absolute Trockenlegung (z. B. mittels Watterollen oder Kofferdam: ein über die Zähne gezogenes Gummituch). So erreicht man eine bessere Adhäsion am Dentin und Schmelz und verhindert postoperative Hypersensitivitäten.

Vor- und Nachteile

Es ist weiß, sodass man es vom echten Zahn nur sehr schwer unterscheiden kann.

Vorteile gegenüber Amalgamfüllungen: Bei Amalganfüllungen muss man ein konisches Loch bohren. Das heißt, dass das Loch zur Zahnoberfläche kleiner werden muss, damit das Amalgam nicht herausfällt, da es sonst keinen Halt hat. Der Nachteil daran ist, dass man in der Regel auch gesundes Zahnmaterial entfernen muss. Bei Kompositfüllungen ist dies anders: Hier klebt dies Material regelrecht im Zahn, sodass man nur das infizierte Zahngewebe entfernen muss.

Vorteile gegenüber Keramikfüllungen: Mit der Zeit nutzt sich auch ein Zahn nach und nach ab. Komposit ist ein dem Zahn an Härte ähnliches Material. Das ist bei Keramik anders. Keramik ist ein sehr hartes Material. Nutzt sich der Zahn nach und nach ab, so bleibt die Keramikfüllung jedoch und kann stetig den antagonistischen Zahn abnutzen. Einen weiteren Nachteil hat eine Keramikfüllung gegenüber der Kompositfüllung: Eine Keramikfüllung muss ganz gerade in den Zahn geschnitten werden. In dieses Loch wird dann die im Labor angepasste Zahnfüllung eingesetzt. Das heißt, dass auch mit dieser Methode gesundes Zahnmaterial entfernt werden muss.

Nachteile: Im Seitenzahnbereich können nur kleine Füllungen eingesetzt werden. Keine große Belastbarkeit der Füllung. Es kann zu einer Verfärbung der Einlage durch Tee, Kaffee etc. kommen. Der finanzielle Aufwand ist groß.

Materialien

Die Matrix von Kompositen besteht meist aus Kunststoffen auf Acrylatbasis, wie HEMA oder TEGDMA. Daneben können auch Spuren von Formaldehyd, Glutaraldehyd und Säuren enthalten sein. Als Füllstoffe kommen Glas-, Keramik und Quarzteilchen zum Einsatz, deren Verbindung mit dem Kunststoff durch eine Beschichtung mit Silanen verbessert wird.

Anwendung


Zunächst wird wie bei jeder Füllung eine etwaige alte Füllung (Bild 1) sowie die Karies (Bild 2) entfernt (Bild 3). Die Kavität wird durch Ätzung des Schmelzrandes mit hochprozentiger Phosphorsäure (35-37%) vorbereitet (Bild 4). Durch die Freilegung der Schmelzprismen wird die Verbindung zwischen Zahn und Füllungsmaterial verbessert, sichtbar in der milchigen Oberfläche des sonst hochglänzenden Zahnschmelzes (Bild 5). Nach Spülung und Trocknung der Kavität wird ein dünnflüssiges Monomer (Bonding) (Bild 6) aufgebracht und mit blauem Licht polymerisiert. Die Komposite werden anschließend schichtweise in die Kavität eingebracht und mit blauem Licht (Halogen- oder LED-lampe) ausgehärtet (Bild 7). Das schichtweise Vorgehen verhindert die Bildung von Randspalten infolge der unvermeidlichen Polymerisationsschrumpfung des Kunststoffs. Abschließend erfolgt die Formgebung und Abtragung von Kunststoff-Überschüssen mit Schleifkörpern, sowie die Politur (Bild 8).

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Komposit_(Zahnmedizin) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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