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Keratoglobus



Klassifikation nach ICD-10
H18.73 Keratoglobus
Q15.0 Keratoglobus, angeboren, mit Glaukom
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Keratoglobus ist eine angeborene kugelförmige Vorwölbung und Verdünnung der Kornea (Hornhaut des Auges). Er tritt meist beidseitig auf und ist unterschiedlich ausgeprägt. Anders als bei einem Keratokonus, bei dem nur der zentrale Bereich der Hornhaut betroffen ist, sind bei einem Keratoglobus auch Randbereiche der Hornhaut geschädigt. Es kann zu Wasseransammlung in der vorderen Augenkammer kommen. Die Hornhaut ist zu groß (Megalokornea Ø > 13 mm bis zu 18 mm), es liegt in der Regel eine starke Kurzsichtigkeit vor. Lange Zeit wurde der Keratoglobus nicht von der Megakornea und dem Hydrophthalmus unterschieden. Wenn der Augeninnendruck vererbt gesteigert ist, kommt es in seltenen Fällen zu partieller Riesenwuchs.

Inhaltsverzeichnis

Betroffene

Keratoglobus tritt sporadisch auf und kann bspw. durch eine Kollagenerkrankung bedingt sein. Es kann vorkommen, dass sich aus einem Keratokonus im späteren Krankheitsverlauf ein Keratoglobus herausbildet. Es sind deutlich seltener Patienten von Keratoglobus betroffen als von einem Keratokonus. Geschlechtsspezifisch gibt es kein Unterschied in seinem Vorkommen.

Verlauf

Die Erkrankung beginnt im Kindesalter, durch Einrisse in der Hornhaut kann es wie bei einem Keratokonus zu einer Trübung der Hornhaut kommen. Durch Kurzsichtigkeit (Myopie) und Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) kommt es zu einer Verschlechterung der Sehschärfe (Visus). Es kann zu einem akuten Keratoglobus kommen, wenn die Hornhaut am Endothel und der Descemetscher Membran verletzt wird. Wie ein akuter Keratokonus kann ein akuter Keratoglobus spontan abheilen. Oft gehen Patienten aber schon vorher zu einem Augenarzt, wegen der gravierenden Sehbeeinträchtigung.

Behandlung

Der Brechungsfehler lässt sich nicht mit Hilfe einer Brille ausgleichen. Aber auch eine Kontaktlinsenanpassung gestaltet sich als schwierig, da die ganze Fläche betroffen ist. Bei einer Keratoplastik (Hornhauttransplantation) ist es deutlich schwieriger, ein passendes Transplantat zu verpflanzen. Es sollte deshalb eine lamelläre Keratoplastik in Erwägung gezogen werden.

Siehe auch

Literatur

  • Franz Grehn, Augenheilkunde, Springer Berlin, September 2005, ISBN 3540256997
  • Wolfgang Behrens-Baumann, Hans Jürgen Gebauer und Ulrich Langenbeck; Blaue-Sklera-Syndrom und Keratoglobus Oculärer Typ des Ehlers-Danlos-Syndroms; in Graefe's Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology, S.235 – 246; Springer 1977, Berlin, Heidelberg, ISSN 0721-832X
  • Karl Velhagen, Der Augenarzt, Band 3,2: (Tränenorgane, Augenlider, Orbita, Bindehaut, Hornhaut, Lederhaut, Linse, Glaskörper, Kammerwasser), 2. Auflage 1975

Artikel

  • Möglichkeiten und Grenzen der Hornhaut-Transplantation heute
  • Kongenitaler Mikrophthalmus mit Keratoglobus und Spontanperforation
  • Überdruckbeatmungsgeräte gegen Schlafapnoe als Risikofaktor für verlängerte Wundheilung nach einer optischen perforierender Keratoplastik
  • Skleracorneoplastik unter Erhalt des Kammerwinkels
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