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Heinrich Hoffmann




        Heinrich Hoffmann (* 13. Juni 1809 in Frankfurt am Main; † 20. September 1894 ebd.) verwendete auch die Pseudonyme Heulalius von Heulenburg, Reimerich Kinderlieb, Peter Struwwel sowie Polycarpus Gastfenger. Er war ein deutscher Psychiater, Lyriker und Kinderbuchautor und ist der Verfasser des Struwwelpeters.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sein Vater war Architekt und städtischer Bauinspektor. Hoffmann studierte Medizin in Heidelberg, wo er sich dem Corps Alemannia anschloss und in Halle, wo er sein Studium 1833 mit der Promotion abschloss. Nach einem Aufenthalt in Paris eröffnete er 1835 eine Praxis in Frankfurt. Von 1844 bis 1851 unterrichtete er Anatomie am Senckenbergischen Institut. 1848 war Hoffmann Abgeordneter im Frankfurter Vorparlament. Ab 1851 war er Direktor der städtischen Nervenheilanstalt ("Anstalt für Irre und Epileptische") in Frankfurt am Main. Er gilt als erster Vertreter der Jugendpsychiatrie.

Weltweit bekannt wurde er durch sein von ihm selbst mit Bildern ausgestattetes Kinderbuch Der Struwwelpeter (1844). Vermutlich 1858 erstellte Hoffmann eine neue Fassung mit veränderten Bildern; auf dieser basieren alle folgenden Ausgaben des Struwwelpeter.

Werke

  • Das Breviarium der Ehe, 1833
  • Gedichte, 1842
  • Die Mondzügler, 1843
  • Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3–6 Jahren, 1844
  • Handbüchlein für Wühler oder kurzgefasste Anleitung in wenigen Tagen ein Volksmann zu werden, 1848
  • Heulerspiegel. Mitteilungen aus dem Tagebuch des Herrn Heulalius von Heulenburg, 1849
  • Der wahre und ächte Hinkende Bote (2 Bäde.), 1850-1851
  • König Nußknacker und der arme Reinhold, 1851
  • Die Physiologie der Sinnes-Hallucinationen, 1851
  • Bastian der Faulpelz, 1854
  • Im Himmel und auf der Erde. Herzliches und Scherzliches aus der Kinderwelt, 1857
  • Allerseelen-Büchlein, eine humoristische Friedhofsanthologie, 1858
  • Beobachtungen und Erfahrungen über Seelenstörungen und Epilepsie in der Irrenanstalt zu Frankfurt, 1851–1858, 1859
  • Der Badeort Salzloch, 1860
  • Ein Liederbuch für Naturforscher und Ärzte, 1867
  • Prinz Grünewald und Perlenfein mit ihrem lieben Eselein, 1871
  • Auf heiteren Pfaden. Gesammelte Gedichte, 1873
  • Struwwelper-Hoffmann erzählt aus seinem Leben, 1926 (hrsg. v. E. Hessenberg)

Bilderbücher

  • Melodien zum Struwwelpeter
  • Unterm Märchenbaum
  • Kaspers lustige Streiche
  • Die Insel Marzipan
  • Der kleine ABC-Schütz
  • Jung Purzelmann
  • Lachende Kinder
  • Höckchen-Döckchen

Das Urmanuskript des Buches Drollige Geschichten und lustige Bilder, das den Struwwelpeter enthält, liegt im Germanischen Nationalmuseum (8° Hs 100921, 21 x 16,8 cm).

Ausstellungen

  • 2003 Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Im Blickpunkt August 2003

Literatur

Bibliographie

  • Der Struwwelpeter und sein Schöpfer Dr. Heinrich Hoffmann. Bibliographie der Sekundärliteratur, hrsg. v. Walter Sauer. Ed. Tintenfass, Neckarsteinach 2003.
  • Reiner Rühle: "Böse Kinder". Kommentierte Bibliographie von Struwwelpetriaden und Max-und-Moritziaden mit biographischen Daten zu Verfassern und Illustratoren. Wenner, Osnabrück 1999.

Überblicksdarstellungen

  • Heinrich Hoffmann - Leben und Werk in Texten und Bildern, hrsg. v. Gerhard H. Herzog. Insel, Frankfurt am Main u.a. 1995. ISBN 3-458-16736-6
  • Roland Hoede u. Thomas Bauer: Heinrich Hoffmann. Ein Leben zwischen Wahn ... und Witz. Kramer, Frankfurt am Main 1994. ISBN 3-7829-0450-8
  • Ulrich Wiedmann: Heinrich Hoffmann - Ein schwer geprüfter Mann. Die Examina des "Struwwelpeter"-Autors nebst einigen Abschweifungen, Königshausen u. Neumann, Würzburg 1999.

Spezialstudien

  • Anita Eckstaedt: "Der Struwwelpeter". Dichtung und Deutung. Eine psychoanalytische Studie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998. ISBN 3-518-40786-4
  • Struwwelpeter-Hoffmann gestern und heute, hrsg. v. Gerhard H. Herzog. Sinemis, Frankfurt am Main 1999. ISBN 3-921345-13-8
  • Reimar Klein: "Sieh einmal, hier steht er!" Struwwelpeters beschädigte Kinderwelt. Insel, Frankfurt am Main 2005. ISBN 3-458-17247-5
  • Marie-Luise Könnecker: Dr. Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter. Untersuchungen zur Entstehungs- und Funktionsgeschichte eines bürgerlichen Bilderbuches. Stuttgart 1977.
  • Günther Mahal: Doktor Faust und Struwwelpeter. Eine Suche nach haarigen Verbindungen. Windrose, Kieselbronn 1998. ISBN 3-9803612-9-2
  • "Wenn die Kinder artig sind...". Zur Aktualität des Kinderbuchklassikers "Struwwelpeter", hrsg. v. Ortrun Niethammer. Daedalus, Münster 2006. ISBN 3-89126-236-1
  • Ursula Peters: „Drollige Geschichten und lustige Bilder“, Heinrich Hoffmanns Urmanuskript des „Struwwelpeter“, in: monats anzeiger. Museen und Ausstellungen in Nürnberg, August 2003, S. 2–3;
  • Barbara Smith Chalou: Struwwelpeter, humor or horror? 160 years later. Lexington Books, Lanham, Md 2007. ISBN 0-7391-1664-9
Wikisource: Heinrich Hoffmann – Quellentexte
  • Literatur von und über Heinrich Hoffmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von Heinrich Hoffmann im Projekt Gutenberg-DE
  • http://www.struwwelpeter-museum.de/ – Das Struwwelpeter-Museum in Frankfurt am Main
  • Kurzbiographie zu Heinrich Hoffmann


  Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Heinrich_Hoffmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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