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Fingerabdruck



Der Fingerabdruck (oder das Daktylogramm) ist ein Abdruck der Papillarleisten am Endglied eines Fingers (Fingerkuppe bzw. Fingerbeere). Da bisher keine zwei Menschen mit dem gleichen Fingerabdruck bekannt sind, geht man von der Einzigartigkeit des Fingerabdrucks aus.

Da die Minutienausbildung das Ergebnis eines zufälligen Prozesses ist, haben selbst eineiige Zwillinge unterschiedliche Fingerabdrücke. Jeder Mensch besitzt einen Fingerabdruck, mit Ausnahme weniger Anomalien, durch die kein Fingerabdruck entsteht. Ein Fingerabdruck kann sich durch Narbenbildung dauerhaft, wenn auch nur lokal, verändern.

Man unterscheidet verschiedene Merkmale des Fingerabdrucks:

  • grobe Merkmale: Schleifen, Bögen, Windungen
  • feinere Merkmale: Minutien
  • Porenstruktur

Inhaltsverzeichnis

Minutie

Als Minutien (Minuzien [lat.]: Kleinigkeiten) werden die Endungen und Verzweigungen der Papillarleisten des menschlichen Fingerabdrucks bezeichnet. Diese charakteristischen Punkte der Hautrillen sind für jeden Menschen und Finger einmalig. Sie sind unveränderlich, weshalb sie für die Authentifizierung mittels Fingerabdruck-Erkennung genutzt werden. Zur Extrahierung der Minutien wird ein spezieller Algorithmus verwendet, durch den die Minutien in eine mathematische Form gebracht werden. Aus dem vom Fingerabdruck-Scanner gelieferten Fingerabdruck-Bild werden für jeden Fingerabdruck spezifische Daten gesammelt. Ein konkreter Fingerabdruck ist aus den Minutiendaten nicht mehr rekonstruierbar.

Für die Authentifizierung werden mehrere Minutien mit vorhandenen Referenzdaten verglichen. Mit dem biometrischen Fingerabdruckverfahren (Daktyloskopie) werden Fingerabdrücke verglichen, um Personen eindeutig identifizieren zu können.

Kriminalistik

In der Kriminalistik werden am Tatort gefundene Fingerabdrücke eines Verdächtigen mit einer Datenbank abgeglichen, um den Verdächtigen zu identifizieren. Das deutsche Bundeskriminalamt führt eine AFIS-Datenbank mit den Fingerabdrücken von über drei Millionen Personen. Der Abgleich von Fingerabdrücken mit großen Datenbeständen wurde erst durch das Aufkommen leistungsfähiger Computer und genauer mathematischer Beschreibungen der Eigenschaften eines Fingerabdrucks möglich.

Als Erfinder der Identifizierung von Personen durch Fingerabdrücke gelten der englische Naturwissenschaftler Francis Galton und der argentinische Kriminologe Juan Vucetich. Die Sicherung von Fingerabdrücken mit Hilfe der sogenannten Lackfilm-Methode geht zurück auf den Geologen Ehrhard Voigt, der sie um 1930 erfand, um Boden- und Sedimentprofile zu konservieren.

Biometrie

Hersteller von biometrischen Systemen setzen den Fingerabdruck, der zumeist optisch oder elektrisch (z.B. kapazitiv) gelesen wird, ebenfalls zur Identifikation ein, um berechtigte von unberechtigten Nutzern zu unterscheiden. Um bei imitierten Fingerabdrücken den Zugang zu verweigern, können Temperatur- und Pulssensoren in die Erkennungsgeräte integriert werden, die prüfen, ob ein lebender Finger auf das Gerät aufgelegt wurde („Lebenderkennung“), was ersichtlich nur begrenzt wirksam ist. Da das Erfassen des Fingerabdrucks an eine hoheitliche Maßnahme erinnert, ist dieses System jedoch nicht bei allen Nutzern beliebt, weshalb oft alternative biometrische Erkennungssysteme zum Einsatz kommen.

Sonstiges

Das Wort „Fingerabdruck“ wird auch metaphorisch oder im übertragenen Sinne gebraucht, um einzigartige Eigenschaften einer Person oder einer Sache herauszustellen. So spricht man beispielsweise vom genetischen Fingerabdruck oder vom digitalen Fingerabdruck bei der elektronischen Unterschrift oder bei der Prüfsumme elektronischer Nachrichten.

  • Erklärung der Funktionsweise der Fingerbilderkennung
  • Erläuterung der mathematischen Kennzeichen eines Fingerabdrucks sowie Software zur Erstellung künstlicher Fingerabdrücke
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fingerabdruck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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