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Crack (Droge)



  Crack ist eine Droge, die aus Kokainsalz und Natriumhydrogencarbonat (Natron) hergestellt wird. Sie wird in kleinen Pfeifen geraucht und wirkt extrem schnell in ca. 8 bis 10 Sekunden. Crack ist die Droge mit dem höchsten Abhängigkeitspotenzial. [1] [2]. Der Rauch riecht nach verbranntem Polystyrol. Der Name „Crack“ ist zurückzuführen auf das Knacken, das beim Verbrennen der kleinen Klumpen entsteht. Crack sind Kristallkörner („Rocks“), welche bei 96°C mit knackendem („to crack“) oder knisterndem („to crackle“) Geräusch als freie Base verdampfen. Ihre Farbe variiert zwischen gelblich-weiß bis rosa.

Diese Form von rauchbarem Kokain hat sich im Gegensatz zur Kokainbase (Freebase) in der Szene durchgesetzt, da es wesentlich einfacher, ungefährlicher und mit leichter verfügbaren Mitteln herstellbar ist.

Inhaltsverzeichnis

Herstellung

Hergestellt wird Crack, indem Kokainsalz mit Natriumhydrogencarbonat (Natron) vermischt und erhitzt wird. In den USA wird Crack mit Brausepulver hergestellt, das dort eine andere Zusammensetzung hat. [3] Während dieses Verbackens findet ein Ionentausch statt: Wurde Kokain-Hydrochlorid als Ausgangssubstanz verwendet, entsteht das Crack als ein Gemisch aus Kochsalz und Kokain-Hydrogencarbonat. Bei diesem Prozess kommt es laut verschiedener Quellen nicht zu einem Aufreinigungseffekt. [4] [5] Anderen Quellen zufolge gibt es noch andere Herstellungsvarianten, die mit einer Erhöhung der Reinheit einhergehen. [6] So wird ein Reinheitsgehalt von 80-100% angegeben, gegenüber 30-60% des "üblichen" Straßenkokains (Salzform).[7]

Eine weitere Theorie zum Namen "Crack" bezieht sich auf das Abkühlen des synthetisierten und erhitzten Stoffes, indem er über einen Eisblock gegossen wird, der dann aufplatzt. So ergibt sich dann "Crack".

Wirkung

Die Wirkung ist ähnlich der Wirkung von anderen Kokain-Zubereitungsformen, nur viel stärker. Der Körper nimmt Crack zudem über die Lunge wesentlich schneller als geschnupftes Kokain über die Nasenschleimhäute auf. Nach ca. 10 Sekunden erreichen die Kokainmoleküle die Nervenzellen des Gehirns.

Die Intensität richtet sich nach Menge und körperlicher Verfassung. Crack wirkt euphorisierend und stimmungsaufhellend, so dass sich der Konsument energiegeladen fühlt. Er empfindet eine gesteigerte Aufmerksamkeit, fühlt sich wacher und die Leistungsfähigkeit steigt scheinbar. Er verspürt einen starken Redezwang und gesteigertes sexuelles Verlangen. Auch besteht die Neigung zur Selbstüberschätzung bis hin zum Größenwahn.[8]

Während des Konsums kann unkontrollierbares Zittern oder Zucken auftreten. Auch kann es zu Schwächegefühlen, Paranoia, Hautjucken und Bluthochdruck oder zu Einsamkeitsgefühlen kommen. Das Umfeld kann feindselig wirken, es kann zu schizophrenieähnlichen Zuständen wie auch zu Verfolgungswahn und Wahnvorstellungen kommen.[9] Crack kann Auslöser einer Drogenpsychose sein, Überdosierung kann zum Herzstillstand führen.

Die Rauschwirkung hält allerdings nur 5 bis 15 Minuten an. Relativ unmittelbar danach kommt es häufig zu dem heftigen Verlangen, einen erneuten Rausch zu erzeugen. Dieses Phänomen ist der Hauptgrund für das hohe Abhängigkeitspotential.

Hohes Abhängigkeitspotential

Crack ist die Droge mit dem höchsten Abhängigkeitspotenzial, gefolgt von Nikotin und Heroin [10] [11] [12]. Es besteht sogar eine Abhängigkeitsgefahr für einige Erstkonsumenten. [13] [14][15][16]. Wie bei Kokain(-hydrochlorid) besteht eine große Gefahr darin, dass nach dem Konsum (bzw. dem "Runterkommen") sehr schnell das Bedürfnis entsteht, mehr zu konsumieren. Dies nennt man "Craving" (engl.: Begierde, Verlangen), was bei der schneller an- und auch wieder abflutenden Wirkung von Crack im Vergleich zu Kokain als wesentlich gravierender empfunden wird, so dass häufig bereits einige Minuten nach dem Konsum der nächste "Stein" geraucht wird. So kann eine extreme Konsumdynamik entstehen, die zum einen in langen "Binges" (engl.: Episoden mit rasch aufeinanderfolgenden Konsumakten) resultieren kann, zum anderen auch zu einer raschen Entwicklung einer Abhängigkeit, bei der innerhalb kurzer Zeit eine Gewöhnung an die Substanz aufgebaut wird. Zur Erzielung des gleichen Effekts müssen deshalb die Dosen gesteigert werden (Tachyphylaxie). Die Entzugserscheinungen, die unmittelbar nach dem Rauchen eintreten und über Wochen anhalten können, werden von allen Konsumenten übereinstimmend als sehr unangenehm beschrieben.[17]

Folgende körperliche Entzugserscheinungen können auftreten:

  • unkontrolliertes Muskelzucken, Zittern bis hin zu Schüttelfrost
  • Schwächegefühl und Müdigkeit
  • Hautjucken
  • Bluthochdruck
  • Kreislaufzusammenbrüche

Zudem ist bei Langzeitkonsumenten ähnlich wie bei Langzeitabhängigen von Kokain ein Ausfallen der Zähne ein schwerwiegender gesundheitlicher Aspekt.

Schwerwiegend sind zudem oft die psychischen Begleiterscheinungen:

  • Charakterveränderung
  • Der Konsument fühlt sich einsam und er wird häufig von der Umwelt als aggressiv wahrgenommen.
  • Wahnvorstellungen, Psychosen, Dermatozoenwahn
  • Soziale Vereinsamung

Verfügbarkeit, Preise und Verbreitung

Gehandelt wird Crack in Form kleiner Klumpen, auch Steine („rocks“) genannt, die in Mengen ab einem zehntel Gramm ab ca. 5 € verkauft werden. Auf dem Schwarzmarkt bezahlt man für 1kg ca. 78.000€. Eine Konsumeinheit ist relativ billig; aufgrund der oft extremen Konsumdynamik kann es jedoch dazu kommen, dass innerhalb kurzer Zeiträume sehr viel Geld für die Droge ausgegeben wird.

Der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker gab nach seiner Festnahme an, er habe für 1,6 Kilogramm Kokain (das er zu Crack aufkochte) einen Grammpreis von 100 Mark bezahlt - also rund 160.000 Mark insgesamt - und zwar innerhalb eines halben Jahres.[9]

In Deutschland ist Crack v.a. in großstädtischen Szenen von Konsumenten harter Drogen verbreitet, wobei deutliche Schwerpunkte in Frankfurt am Main, Hamburg und Hannover auszumachen sind. Viele gewohnheitsmäßige Crackkonsumenten waren zuvor bereits heroin- und/ oder kokainabhängig.

Viele Konsumenten finanzieren ihre Sucht durch Beschaffungskriminalität und Beschaffungsprostitution, da sie keine andere Möglichkeit sehen, die hohen Geldbeträge, die ihre Abhängigkeit fordert, aufzubringen.

Rechtslage

Kokain ist gelistet in Anlage 2 des Betäubungsmittelgesetzes.[18] Besitz, Weiterverkauf oder Verschenken sind gleichermaßen verboten. Der Besitz selbst kleinster Mengen ist strafbar, eine „nicht geringe Menge“ kann eine Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren und eine Geldstrafe nach sich ziehen.

Filme

  • Jungle Fever Regie: Spike Lee - Crack ist nicht Hauptthema, wird aber klar thematisiert, die Verrohung durch Crack wird gezeigt
  • New Jack City Darsteller: Wesley Snipes, Ice-T und Mario van Peebles - zeigt den Aufstieg und Fall eines Drogenbarons in New York
  • Traffic - Macht des Kartells Regie: Steven Soderbergh - Eine der Schauspielerinnen konsumiert mehrmals im Film Crack und auch die Folgen sind zu beobachten.
  • Bum Fights Der "Schauspieler" "Bling Bling" konsumiert mehrmals Crack in einem Casino

Quellen

  1. http://www.time4teen.de/content.php?nav1=2&nav2=6&nav3=60&nav4=3
  2. http://www.fwu.de/db-bm/record.phtml?idnr=FWU-04231732&config=fwu
  3. Drugscout.de
  4. Pille-Palle.net
  5. Drugscout.de
  6. Druginfopool
  7. Stoppard, Dr. Miriam: Alles über DrogenBerlin: Urania-Ravensburger, 2000. ISBN 3-332-01083-2 Seite 79 ff
  8. Wirkung von Crack
  9. a b Schmidbauer, vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen München: Herbig Verlagsbuchhandlung, 2004. ISBN 3-596-16277-7 Seite 123 ff
  10. http://www.time4teen.de/content.php?nav1=2&nav2=6&nav3=60&nav4=3
  11. http://www.fwu.de/db-bm/record.phtml?idnr=FWU-04231732&config=fwu
  12. http://www.suchtfragen.at/default.asp?id=db_sub&kat=4&subkat=43
  13. http://www.suchtfragen.at/default.asp?id=db_sub&kat=4&subkat=43
  14. http://www.suchtberatungsstelle.de/kokain.php
  15. http://lexikon.meyers.de/meyers/Crack_(Pharmazie)
  16. http://www.drogenscreening.info/kokain_crack.htm
  17. Erfahrungsberichte
  18. BtMG Anlage 2

Weiterführende Literatur

  • Stöver, H./ Prinzleve, M. (Hg.): Kokain und Crack. Pharmakodynamiken, Verbreitung und Hilfeangebote. Freiburg: Lambertus 2004. ISBN 3-7841-1494-6
  • Stoppard, Dr. Miriam: Alles über Drogen. Berlin: Urania-Ravensburger, 2000. ISBN 3-332-01083-2
  • Konstantin Wecker: Es gibt kein Leben ohne Tod.Köln: Kiepenheuer und Witsch 1999. ISBN 3-462-02817-0

Weblink

  • drugscouts.de über Crack und Freebase
  • Kokain & Crack bei Erowid (englisch)
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Crack_(Droge) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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