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Conrad Gesner



  Conrad Gesner (* 16. März 1516 in Zürich; † 13. Dezember 1565 ebenda; auch: Konrad Gessner, Conrad Gessner, Conrad Geßner, Conrad von Gesner, Conradus Gesnerus) war ein schweizerischer Arzt, Naturforscher und Altphilologe. Er gilt als einer der berühmtesten und wichtigsten Naturforscher und Gelehrten der Schweiz. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Gesner“.


Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seinem Studium der Medizin war Conrad Gesner erst Lehrer, später, ab 1537, Professor der griechischen Sprache in Lausanne und ab 1541 Professor der Physik. 1554 wurde er Oberstadtarzt in Zürich als Nachfolger des Handwerkschirurgen und Theatermachers Jakob Ruf. Conrad Gesner gilt neben Ulisse Aldrovandi als einer der Begründer der modernen Zoologie. Er gründete in Zürich den Botanischen Garten sowie eine bedeutende Naturaliensammlung. Gessner starb als weltbekannter und selbst vom katholischen Kaiser Ferdinand I. geachteter Gelehrter an der Pest.

Werk

  Das bekannteste Werk Gesners ist seine vierbändige Historia animalium, welche postum um einen fünften Band ergänzt wurde. Das Werk erschien zwischen 1551 und 1558. 1669 bis 1670 wurde es übersetzt und als Allgemeines Thierbuch herausgebracht. Bei der Gliederung orientierte sich Gesner an den Vorgaben des Aristoteles (Historia animalium) und Albertus Magnus (De animalibus). In dem Buch sind entsprechend der damaligen Annahme eine Reihe von Fabeltieren aufgeführt, etwa das Einhorn, wobei die Existenz jedoch kritisch betrachtet wird. Das Werk ist gegliedert in folgende Teile:

  1. Quadrupedes vivipares. 1551.
  2. Quadrupedes ovipares. 1554.
  3. Avium natura. 1555.
  4. Piscium & aquatilium animantium natura. 1558.

Als 5. Band folgte 1587 ein Teil zu den Schlangen, in der deutschen Übersetzungen 1634 ein weiterer über Insekten aus seinem Nachlass. Die Folianten sind mit Holzschnitten bebildert, darunter das weltberühmte Nashorn von Albrecht Dürer sowie die Giraffe aus Bernhard von Breydenbachs Peregrinatio in terram sanctam. 65 Tafeln legte Gesner selbst an.

Das bedeutsame botanische Werk Stirpium historia beschreibt die Bedeutung von Pflanzenteilen, insbesondere der Blüten und Früchte für die Systematik der Pflanzen. Erst postum wurde das Werk Historia plantarum herausgebracht. In Corpus Venetum de Balneis (1553) beschreibt er Analysen von Heilquellen. Das Werk Thesaurus Euonymi Philiatri,… (1552) schließlich stellte eine Zusammenfassung des damaligen Wissens über Chemie, Arzneimittel und Medizin dar.

Außerdem wurde Gesner mit seiner Bibliotheca universalis bekannt, die die Grundlagen des Bibliographierens legte.

Ehrentaxon

Charles Plumier benannte ihm zu Ehren eine Gattung Gesnera[1] der Pflanzenfamilie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae). Carl von Linné änderte später diesen Namen in Gesneria[2][3].

Literatur

  • Conrad Gessner, 1516 - 1565: Universalgelehrter, Naturforscher, Arzt, mit Beitr. von Hans Fischer [u.a.], Zürich: Orell Füssli, 1967. 234 Seiten mit Abb. u. Faks.
  • C. M. Pyle: „Conrad Gessner on the Spelling of his Name“, Archives of Natural History, 27, (2000), 175-186.
  • Götz Gessner: „Conrad Gessner - De omni rerum fossilium genere“, 1996
  • Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel Personen Band 12

Einzelnachweise

  1. Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 27
  2. Carl von Linné: Critica Botanica. Leiden 1737, S. 92
  3. Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 288
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Conrad_Gesner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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