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Abbinden (Medizin)



Beim Abbinden wird die Blutzirkulation in Gliedmaßen durch gewolltes Ausüben von Druck auf die Adern unterbunden. Dies wird hauptsächlich in der Notfallmedizin verwendet, um einem lebensgefährlich hohen Blutverlust bei schweren Schlagaderverletzungen entgegenzuwirken (Hämorrhagischer Schock). Es handelt sich um ein Mittel der letzten Wahl, das keinen Stellenwert in der ersten Hilfe mehr hat. In den meisten Fällen hat das Abbinden verletzter Gliedmaßen eine Amputation zur Folge, da das Gewebe aufgrund fehlender Durchblutung abstirbt. Die weitverbreitete These den Abbund im 15 Minuten-Takt zu öffnen gilt außerdem als falsch und zudem als fatal, da es durch eine Ansammlung von Giftstoffen in den Gefäßen durch das vorhergegangene Stoppen der Blutzirkulation und plötzliches Öffnen des Abbundes zu Vergiftungen, Schock und unter Umständen zum Tod führen kann. Es bildet sich innerhalb kürzester Zeit eine metabolische Azidose. Des Weiteren kann durch das Abbinden der Stümpfe von Gliedmaßen durch die hierbei entstehenden Verletzungen ein erneutes Annähen der abgetrennten Gliedmaßen verhindert werden, da Nerven und Gefäße stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein wichtiger Punkt beim Abbinden ist den Zeitpunkt des Abbindens festzuhalten um dem anschließend behandelnden Arzt einen Überblick zur Sachlage zu verschaffen.

Die bevorzugte Maßnahme zur Blutstillung ist das anlegen eines Druckverbands. Bei arteriellen Verletzungen ist dazu unter Umständen eine kurzzeitige Kompression des betreffenden Gefäßes mit den Fingern notwendig.

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