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Γ-Interferon-Test



Vorlage:DISPLAYTITLE:γ-Interferon-Test Der γ-Interferon-Test ist ein neues Testverfahren zur Diagnostik der Tuberkulose. Hochspezifische Antigene aus Mycobacterium tuberculosis, dem Erreger der Tuberkulose, stimulieren im Reagenzglas (in vitro) Gedächtniszellen. Wenn diese die Antigene erkennen, weil sie im Rahmen einer Infektion schon einmal präsentiert wurden, produzieren sie vermehrt verschiedene Botenstoffe, unter anderem Interferon-γ. Im Zellüberstand kann dieses gemessen werden.

Inhaltsverzeichnis

Methoden

Zur Stimulation kommen die Antigene ESAT-6 (early secreted antgenic target), CFP-10 (culture filtrate protein) und Tb7.7 zum Einsatz. Sie werden in der Frühphase der Infektion gebildet und von den meisten sogenannten Nicht-Tuberkulose-Mykobakterien (NTM) genauso wenig produziert wie vom Impfstamm Mycobakterium bovis-BCG. Das erklärt die sehr hohe Trennschärfe des Tests zwischen echten Tuberkulose-Infektionen und solchen durch atypische Mykobakterien beziehungsweise eine durch Impfung erworbenen Immunität. Nachdem die Antigene bei 37 °C mit dem frischen Vollblut inkubiert wurden kann im Zellüberstand die Konzentration an γ-Interferon entweder mittels eines sogenannten ELISA (Enzym-Linked-Immuno-Sorbent-Assay) gemessen werden. In einer Negativ-Probe möglicherweise gefundenes unspezifisches γ-Interferon muss von diesem Wert abgezogen werden. Alternativ kann auch mit einem sogenannten ELISPOT (enzym-linked-immunospot-assay) die Zahl der γ-Interferon-produzierenden Zellen bestimmt werden[1]. Diese Methode ist im Vergleich zum ELISA aufwändiger, liefert aber bei Immuninkompetenten und Kleinkindern validere Ergebnisse. Bei dieser Methode existiert darüber hinaus keine Grauzone.

Bewertung

Sensitivität

In verschiedenen Studien an Patienten mit aktiver, bakteriologisch gesicherter Tuberkulose betrug die Sensitivität zwischen 82 und 100 %. Wurde parallel ein Tuberkulin-Hauttest (TST) gemacht, war der γ-Interferon-Test empfindlicher. Selbst bei geschwächter Immunantwort gelten die γ-Interferon-Tests wegen der ebenfalls besseren Sensitivität mittlerweile als Goldstandard. Aber bei frischer Tuberkulose oder Abwehrschwäche kann auch der γ-Interferon-Test falsch-negativ ausfallen.

Spezifität

In einer Gruppe von BCG-geimpften Personen war die Spezifität des γ-Interferon-Tests mit 98 % gegenüber 35 % beim TST deutlich überlegen. Nach bisher unveröffentlichten Daten ist durch die sehr hohe Spezifität bei Kindern auch eine Abgrenzung zu Infektionen durch atypische Mykobakterien, die in diesem Alter eine besondere Rolle spielen, möglich[1].

Quellen

  1. a b A. Detjen et al.: Immunologische Diagnostik der Tuberkulose - γ-Interferon-Test. In: Monatsschrift Kinderheilkunde 2006; 154:152-159
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Γ-Interferon-Test aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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