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Sekundärer Endpunkt



Als sekundärer Endpunkt (lat. secundus = „der Zweite“) wird in klinischen Studien das sekundäre (zweitrangige) Ziel der Studie bezeichnet.

In der Studie werden diese festgelegten Kriterien bei der behandelten Gruppe, mit der der Kontrollgruppe verglichen. Die sekundären Endpunkte müssen, wie alle anderen Endpunkte auch, vor dem Beginn der Studie festgelegt werden.

O'Neill definiert den sekundären Endpunkt als:
„zusätzliche klinische Charakterisierung einer Behandlung, die allerdings für sich alleine genommen nicht den Beweis eines klinisch signifikanten Behandlungseffektes darstellt.“
additional clinical characterization of a treatment but could not, by itself, be convincing of a clinically significant treatment effect.[1] [2]

Die Ergebnisse des primären und sekundären Endpunktes stehen generell in enger Beziehung zu einander. In den meisten Fällen sind die Ergebnisse der sekundären Endpunkte unmittelbar von den Primären abhängig.

Wenn der primäre Endpunkt einer Studie keine eindeutige statistische Signifikanz zeigt, können die sekundären Endpunkte nicht valide analysiert werden.[3]

Die sekundären Endpunkte sollen für die primären Endpunkte unterstützend wirken, speziell dann, wenn die primären Endpunkte subjektiver Natur (weich) sind. Mehrere sekundäre Endpunkte führen zu vertrauensvolleren Ergebnissen.[4]

Inhaltsverzeichnis

Beispiele für sekundäre Endpunkte

Die für eine Studie gewählten sekundären Endpunkte sind stark abhängig von Studienziel und therapierter Krankheit. Im Gegensatz zu den primären Endpunkten werden für die sekundären Endpunkte oft auch weiche, das heißt nicht messbare, Kriterien festgelegt. Beispiele für typische sekundäre Endpunkte von Studien sind Schmerzen und die Lebensqualität der Patienten.[5],

Auch die Sicherheits-Endpunkte „Verträglichkeit“ und „Sicherheit der Therapie“, werden oft als sekundäre Endpunkte definiert.

tertiäre Endpunkte

Seltener werden in Studien auch tertiäre Endpunkte definiert. Dies ist beispielweise dann der Fall, wenn man sich von dem verabreichten Medikament weitere positive „Nebenwirkungen“ verspricht. So wurde beispielsweise in der ASCOT-Studie bei Bluthochdruckpatienten als tertiärer Endpunkt die «Neumanifestation eines Diabetes» festgelegt.[6]

Einzelnachweise

  1. Conaway M, Endpoints in clinical studies, vom 12. Mai 2006
  2. O’Neill RT, Secondary endpoints cannot validly analyzed if the primary endpoint does not demonstrate clear statistical significance., in Contr. Clin. Trials, 18/1997, S.550-6.
  3. O'Neill RT, Secondary endpoints cannot be validly analyzed if the primary endpoint does not demonstrate clear statistical significance., in Control Clin Trials., 18/1997, S.550-6, Diskussion S.561-7. PMID 9408717
  4. Bryan WW, Regulatory Issues in SMA Clinical Trials, in SMA Summit on Drug Development, 29. September 2007
  5. Wu JSY et.al., Clinical Oncology, 14/2002, S.70-7.
  6. presseportal.ch, Die ASCOT-BPLA-Studienergebnisse: Ein grosser Schritt vorwärts in der Prophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse bei Bluthochdruckpatienten, vom 4. September 2005

Literatur

  • Temple R, Current definitions of phases of investigation and the role of the FDA in the conduct of clinical trials., in Am Heart J., 139/2000,S.133-5.
  • Weiss KD, Siegel JP, Issues in Endpoint Selection., in Clinical Drug Trials and Tribulations, 2002, Marcel Dekker, Inc., New York
  • Palevsky PM, Selection of endpoints for clinical trials of acute renal failure in critically ill patients., in Current Opinion in Critical Care., 8/2002, S.515-8.

Siehe auch

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sekundärer_Endpunkt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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