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Rosshaar



Als Rosshaar werden das kürzere und härtere Körperhaar sowie das Schweif- und Mähnenhaar des Pferdes bezeichnet. Es wurde früher überall, wo Pferdezucht betrieben wurde, für den Markt gesammelt. Es wurde zunächst mit Wasser ausgekocht und dann durch Hecheln und nach der Farbe sortiert. Die langen Haare wurden früher vor allem zur Herstellung der bei Frauen und Männern des Adels getragenen Perücken verwendet. Die kurzen Haare wurden in Zöpfe zusammengedreht (Krullhaar), und als Polstermaterial, als Füllung für Matratzen, Rosshaarkissen und Reitsattel oder in der Schneiderei als Einlage verwendet. Es wurden auch ganze Rosshaardecken hergestellt. Außerdem wurden sie von Bürstenmachern und von Siebmachern verarbeitet, in der Fischerei fertigte man daraus Angelschnüre.

Rosshaareinlagen finden ihre Anwendung heute noch in der klassischen Schneiderei für die Absteifung der Brustpatie von Sakkos. Die Einlage wird auch heute noch in reiner Handarbeit (Pikierstich) mit dem Oberstoff verbunden. Diese aufwändige Verarbeitungsform findet ausschließlich bei hochwertiger Kleidung Anwendung.

Quellen

  • Meyers Konversationslexikon, Artikel Rosshaar, ca. 1895
  • Oeconomische Enzyclopädie von Krünitz, Artikel Pferdehaar
 
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