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Refertilisierung



Als Refertilisierung bezeichnet man das künstliche Wiederherstellen der Eileiter (bei der Frau) bzw. Samenleiter (beim Mann), wenn diese zuvor durch eine Sterilisation durchtrennt wurden. Durch diese Methode kann es im Erfolgsfall wieder zu einer normalen Zeugung kommen. Da die Erfolgsrate mit ca. 50% in etwa doppelt so hoch wie bei einer künstlichen Befruchtung ist, sollte diese Methode immer zuerst in Erwägung gezogen werden, wenn nach einer Sterilisation erneut ein Kinderwunsch besteht.

Inhaltsverzeichnis

Eileiterschwangerschaft

Tubargravidität

Bei unverändertem Eileiter liegt die statistische Wahrscheinlichkeit bei 1:100, nach einer Refertilisierung bei 2-3:100. Es wurde durch eine Doktorandin eine Statistik angefertigt, bei der alle Frauen, die eine Refertilisierung hatten, angeschrieben wurden, das waren ca. 500 Frauen. Die Antworten wurden nach Geburtenrate und nach Störungen der Schwangerschaft ausgewertet (Fehlgeburt, Eileiterschwangerschaft). Dabei wurde festgestellt, dass die Häufigkeit der gestörten Schwangerschaften im ersten Jahr nach der Refertilisierung am höchsten waren, im 2. und 3. Jahr nach dem Eingriff am ungestörtesten.

Verklebung der Eileiter nach Refertilisierung?

Bei der Operation wird folgendermaßen vorgegangen: Man schaut sich den Eileiter an und dann wird der zerstörte Teil scheibchenweise entfernt, um möglichst kein Stück Eileiter zu verschenken. Und zwar folgendermaßen. Man entfernt ein Scheibchen und kontrolliert mit Blauprobe die Durchgängigkeit in beide Richtungen. Sobald durchgängig wird ein Röhrchen, der Splint, in das innere der Eileiter geschoben. Dadurch kommen die Enden korrekt und exakt aneinander. Über diesem Splint werden die einzelnen Schichten der Reihe nach zusammengenäht. Ist dies geschehen wird am Ende der Operation der Splint entfernt. Es wurde versucht den Splint 6 Monate liegen zulassen und dann zu entfernen, aber die Folge waren erhöhte Tendenz zu Infektionen und Verschlechterung der Durchgängigkeit. Bei einer endoskopischen Refertilisation ist diese Operation mittels Splint nicht möglich und daher sind die Erfolge deutlich geringer, weil es im innern der Eileiter zu einer größeren Narbenbildung kommt. Nach 3 Monaten kann man über mehrere Wege die Durchgängigkeit der Eileiter prüfen.

Wovon ist der Erfolg abhängig?

Zunächst einmal sollten mindestens 4-5 cm intakte Eileiter vorhanden sein, da die Eizelle auf ihrem Weg durch den Eileiter befruchtet wird und nach 4-5 Tagen als 8-Zeller in der Gebärmutter landet. Wenn dieses Stadium erreicht ist, wird sich die befruchtete Eizelle einnisten, egal wo sie sich befindet. Ist der Eileiter zu kurz, sinken die Chancen auf eine Schwangerschaft, weil dieses Stadium nicht erreicht wird, es sei denn, die Eizelle wandert langsamer. Befindet sich die befruchtete Eizelle im Eileiter, weil sie irgendwo hängen bleibt (an der Naht oder zu langsam ist), dann kommt es zu einer Eileiterschwangerschaft.

Zeitpunkt der Operation im Zyklus?

Optimal ist der 8.Zyklustag bzw. nach 2 blutungsfreien Tagen. Spätestens um den Eisprungtermin. Grund dafür ist, die Schleimhäute bauen sich zu hoch auf, so dass die Blauprobe evtl. zu ungenau wird, weil die Schleimhaut einen Verschluss vortäuscht, der eigentlich gar nicht da ist. Wenn kurz danach die Menstruation eintritt, kann es zu einer retrograden Blutung kommen (ist normal) d.h. Blut aus Gebärmutter fließt in Eileiter hoch und stört negativ die Heilung dort.

  • www.refi-forum.de
  • www.refertilisierung.de
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Refertilisierung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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