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Michele Mercati



  Michele Mercati (* 8. April 1541 in Rom; † 25. Juni 1593 ebenda) war ein italienischer Universalgelehrter.

Ausgebildet wurde der Sohn eines päpstlichen Leibarztes an der Universität von Pisa. Wichtigster Lehrer wurde Andreas Caesalpinus. Mercati studierte Medizin und Philosophie. Er interessierte sich außerdem für Naturgeschichte, Mineralogie, Paläontologie und Botanik. Während der Regentschaft der Päpste Pius V., Gregor XIII., Sixtus V. und Clemens VIII. war er, nun apostolischer Protonotar, als Präfekt für die päpstlichen Gärten verantwortlich. Aus dem bis dahin bestehenden Garten von Arzneipflanzen schuf er während der Regierungszeit von Pius V. den Botanischen Garten des Vatikans. Er verfasste ein Buch, das Museum der Steine, Metallotheca Vaticana, über seine Interssensgebiete, das jedoch erst 1717 veröffentlicht wurde. Die Illustrationen dafür steuerte der Kupferstecher Eisenhoit von Warburg bei. Hier beschrieb er die Vatikanische Sammlung von „Kunst und Wunderdingen“.     Mercati sammelte, oftmals als Reisebegleiter des Kardinals Ippolito Aldobrandini (dem späteren Clemens VIII.), prähistorische Steinwerkzeuge, Fossilien und Mineralien. Als erster Wissenschaftler erkannte er, nicht zuletzt aufgrund seiner klassischen Bildung, seinem Zugang zur Vatikanischen Bibliothek und der Vatikanischen Sammlung von Artefakten aus Asien und Afrika, Steinwerkzeuge als solche. Er beschrieb als Erster Feuersteinpfeilspitzen, Steinäxte und Steinklingen. Seine Sammlung galt als größte und bedeutendste ihrer Art, ging aber nach seinem Tode unter und ist nur noch über den Katalog erschließbar. Der britische Archäologe David L. Clarke stellte ihn in der Bedeutung für die Archäologie auf eine Stufe mit Gerolamo Cardano für die Mathematik, Andreas Vesalius für Anatomie, Galileo Galilei für Physik und Nikolaus Kopernikus für die Astronomie. Mercati berichtete über antike Statuen und ihre Fundumstände und initiierte die Wiederaufstellung des Lateran-Obelisken. Er förderte Künstler wie den Kupferstecher Antonius Eisenhoit, bei dem er 130 Stiche in Auftrag gab.

Literatur

  • Helmut Wilsdorf: Mercati, Michele, in: Lexikon der Renaissance, Bibliographisches Institut, Leipzig 1989 ISBN 3-323-00268-7
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Michele_Mercati aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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