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Merle-Faktor



   

Das so genannte Merle ist eine der vielen verschiedenen Farbvariationen des Fells bei Hunden, und besonders in der Colliezucht stark verbreitet. Es entsteht durch eine Mutation des Silver-Locus-Gens (Pmel17), welches eine Aufhellung der schwarzen Fellpartien zu einem Grau mit schwarzem Fleckenmuster bewirkt. Die schwarzen Abzeichen können entweder als große Flecken oder als feine Sprenkelung vorkommen. Die Grau-Färbung variiert von einem dunklen Graublau über Rosastichig bis hin zu einem zarten Hellgrau.

Das auffälligste an einem Merle sind seine Augen: Sie können einfarbig braun, einfarbig Blau, oder gemischt farbig sein - wobei es Hunde gibt die ein blaues und ein braunes Auge haben, als auch solche die beide Farben in einem Auge vereinen .

Das Blue Merle Gen ist codominant. Eine Merle x Merle Verpaarung ist wegen des Verdünnungs-Gens aus Sicherheitsgründen nicht gestattet, da das Gen neben seinem Einfluss auf die Fellfarbe bei reinerbigen (homozygoten) Tieren zu Fehlbildungen des Innenohrs mit Taubheit oder Schwerhörigkeit führt. Betroffene Tiere können in der Entwicklung hinter Wurfgeschwistern zurückbleiben, eine verminderte Lebensfreude zeigen und sterben manchmal vor der Geschlechtsreife. Aus Tierschutzgründen ist daher die Verpaarung zweier Träger des Merle-Faktors nicht zu empfehlen.

Die Mischerbigen, in der Zucht verwendeten Blue Merles, welche das Gen nur einfach tragen, sind gesund - dies hat sich in der Züchterischen Praxis der letzten Jahre jedes mal auf neue bestätigt und wurde vom VDH auch offiziell anerkannt.

Die gezielte Zucht mit einem Gendefekt aus rein ästhetischen Beweggründen ist stark umstritten. Im "Gutachten zur Auslegung von §11 des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzuchten)" wird generell die Empfehlung ausgesprochen auf die Zucht mit dem Merle-Gen zu verzichten.

Blue Merles können mit vielen anderen Farben verpaart werden, daraus entstehen dann z. B. Blue Merle, Blue merle mit tan (mit apricotfarbenen Abzeichen), red merle, red merle mit tan. Lediglich die Verpaarungen Merle mit Merle und Merle mit Zobel sind nicht gestattet.

Die statistische Verteilung in einem Merle Wurf sind 50%Merle- & 50% andersfarbige Welpen, wobei in einem Wurf in der Praxis normalerweise unter 50% Merle-Welpen fallen.

Merle kommt bei Deutschen Doggen und Dackeln der Farbe "Tiger", Collies, Shelties und anderen mit der Farb-Bezeichnung Blue Merle, Corgies, Foxhoundschläge, Catahoula Leopard Dog, Dunkerhunden, einige Hütehundeschläge wie Bobtails, Australian Shepherds und Farbschlägen des Altdeutschen Schäferhunds und dem Beauceron vor.

Quellen

  • D. Dausch, W. Wegner, W. Michaelis und I. Reetz; Graefe's Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology, Volume 206, Number 2, S. / June, 1978; Augenveränderungen beim Merlesyndrom des Hundes; Berlin, Heidelberg: Springer ; ISSN 0721-832X (Print) 1435-702X (Online)
  • Rainer Brinks; 2001; Defektgen Merle-Faktor; http://www.hundezeitung.de/hundekunde/merle.html
  • Leigh Anne Clark, Jacquelyn M. Wahl, Christine A. Rees und Keith E. Murphy: Retrotransposon insertion in SILV is responsible for merle patterning of the domestic dog, S. 1376–1381
  • BMVEL; Gutachten zur Auslegung von §11 des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzuchten)
 
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