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Ludwig Adolf Neugebauer



Ludwig Adolf Neugebauer (* 6. Mai 1821 in Kalisch, † 9. August 1890 in Berlin) war ein berühmter polnischer und russischer Gynäkologe des 19. Jahrhunderts.

Die evangelische Familie war schlesischer Herkunft, stammte aus der Nähe von Jauer und wanderte nach Kalisch am Anfang des 18. Jahrhunderts ein. Der Vater Ludwig Adolfs (Vorname unbekannt) war ein Müller in Dojutrowo bei Kalisch und heiratete Elisabeth geb. Neugebauer. Der künftige Arzt studierte am renommierten Gymnasium in Brieg in Schlesien und ab 1840 an der Universität Breslau, wo er 1845 sein Medizinstudium erfolgreich absolvierte und bis 1849 an der dortigen Geburtsklinik angestellt war. In diesem Jahre kehrte er nach Kalisch zurück und war dort bis 1857 als praktizierender Privatarzt tätig. 1858 wurde er nach Warschau berufen als Dozent der Anatomie und später der Geburtshilfe an der Medizinischen Akademie, danach an der "Hauptschule" und schließlich an der Kaiserlichen Universität. 1862 wurde er auch zum Chefarzt am renommierten Heilig-Geist-Krankenhaus ernannt.

Neugebauer wurde berühmt als einer der Schöpfer der modernen Gynäkologie im Russischen Kaiserreich, als Erfinder neuer Operationsmethoden und -geräte. Er veröffentlichte über 175 wissenschaftliche Arbeiten aus dem Gebiet der Gynäkologie, zuerst in deutscher und lateinischer, ab 1850 auch in polnischer, und in den letzten Jahren in russischer Sprache, die er alle mit eigenhändigen Illustrationen versah. Neugebauer war Mitglied von über 30 in- und ausländischen wissenschaftlichen Gesellschaften. Er hinterließ eine riesige Bibliographie der Gynäkologie und Geburtshilfe, die alle Werke seit dem Altertum bis 1874 umfasste. Seine Büchersammlung testamentierte er der Warschauer Ärztekammer. Kurz vor dem Tode wurde er zum Universitätsprofessor ernannt.   Ludwig Adolf Neugebauer war mit Klara Schrötter verheiratet und bekam von ihr zwei Söhne: den berühmten Arzt Franciszek Ludwik Neugebauer, und Edmund Ludwik, Doktor der Chemie. Er starb plötzlich während eines Kongresses in Berlin und wurde nach der Überführung der Leiche nach Warschau auf dem dortigen Evangelischen Friedhof begraben.

Literatur

  • Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie, Warschau 1989
 
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