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Karl Landauer



Karl Landauer (* 12. Oktober 1887 in München, † 27. Januar 1945 im KZ Bergen-Belsen) war ein deutscher Psychoanalytiker und Mitbegründer des ersten Frankfurter Psychoanalytischen Instituts.

Leben

Der Sohn eines jüdischen Bankiers absolvierte ein Medizin-Studium (u. a. in Freiburg und in Berlin) und die Ausbildung zum Facharzt für Nervenheilkunde an der – von Emil Kraepelin geleiteten – Münchner Universitätsklinik. 1912 ging er nach Wien, um bei Freud eine analytische Ausbildung zu absolvieren und um an der Psychiatrischen Klinik bei Wagner-Jauregg zu praktizieren. Er befasst sich überwiegend mit Psychosen und den Fragen des Narzissmus, leistet aber auch wesentliche Beiträge zur Psychoanalyse der Affektbildung. 1919 kehrt er nach Deutschland zurück und wird ein wichtiger Wegbereiter der Psychoanalyse. Er analysierte Max Horkheimer und war mit ihm freundschaftlich verbunden. Das von Landauer mitgegründete Institut kooperierte mit Horkheimers Institut für Sozialforschung. 1933 werden beide Einrichtungen geschlossen. Landauer konnte nach Schweden fliehen, ließ sich dann jedoch in den Niederlanden nieder, wo er bis zu seiner Verhaftung als Lehranalytiker wirkte. Er erhielt 1942 Berufsverbot, wurde 1943 verhaftet, kam 1944 ins KZ Bergen-Belsen, wo er 1945 an den Folgen der Lagerhaft starb.

Publikationen

  • Spontanheilung einer Katatonie. Zeitschrift für ärztliche Psychoanalyse 2 (1914), 441-459
  • Passive Technik: Zur Analyse narzißtischer Erkrankungen. Intern. Zeitschrift f Psychoanalyse 10 (1924), 415-422
  • Die Affekte und ihre Entwicklung. Imago 22 (1936), 275-291
  • Theorie der Affekte und andere Schriften zur Ich-Organisation. Hg. von HJ Rothe. Frankfurt/Main (Fischer) 1991

Literatur

  • Elke Mühlleitner: Biographisches Lexikon der Psychoanalyse. Die Mitglieder der Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft und der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 1902–1938. Tübingen 1992.
  • HJ Rothe: Ein exemplarisches Schicksal: Karl Landauer (1887–1945). In: Plänkers et.al.: Psychoanalyse in Frankfurt am Main. Tübingen 1996, 87-108.
  • Stumm/Pritz et. al.: Personenlexikon der Psychotherapie. Wien, New York 2005, 268f.
 
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